
In einem aktuellen Parteitag des SPD-Unterbezirks Fulda, der am 13. Mai 2025 im Bürgerhaus Johannesberg stattfand, äußerte der Vorsitzende Andreas Maraun scharfe Kritik an den Ergebnissen der letzten drei Wahlen, die er als „katastrophal“ und „desaströs“ bezeichnete. Maraun mahnte zu einem dringend notwendigen Wandel innerhalb der Partei, insbesondere nach den vier verlorenen Wahlen der letzten vier Jahre, darunter die Bundestagswahl, bei der die SPD nur 16% bundesweit und weniger als 13% in Fulda erreichte.
Die Diskussion unter den Delegierten drehte sich auch um eine Rückbesinnung auf zentrale soziale Themen, wie Gesundheit und Wohnraum. Robert Vey und Andreas Goerke äußerten Kritik an der Ausrichtung der SPD sowie an der Entfremdung von Arbeitnehmern. Dr. Szymon Mazur hinterfragte die Glaubwürdigkeit der SPD, während Volker Oertel die Regierungsarbeit der Ampelregierung verteidigte und die Vergabe von Posten in der hessischen SPD kritisierte. Zudem wurde die Zustimmung zur Koalition mit der CDU auf Landesebene als politische Verantwortung beschrieben, um rechtsextreme Tendenzen zu verhindern.
Wahlen und Anträge
Im Rahmen des Parteitags fanden auch satzungsgemäße Wahlen statt. Gerhard Kaiser wurde weiterhin als Leiter der Schiedskommission bestätigt, während Bernhard Lindner und Michael Busold den Unterbezirk im Landesparteirat vertreten werden. Zudem wählten die Delegierten Vertreter für den Bundes- und Landesparteitag sowie den Bezirksparteitag. Über zehn Anträge wurden diskutiert, darunter Forderungen nach einem dualen Lehramtsstudium und einem kommunalen Mobilitätswendekonzept. Christine Fischer wurde für ihren Einsatz im Bundestagswahlkampf gewürdigt.
Die letzte Kommunalwahl in Fulda fand am 14. März 2022 statt. Laut [Fuldaer Zeitung](https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/kommunalwahl-fulda-ergebnisse-stadtverordnetenversammlung-cdu-koalition-stadtschloss-hessen-90241143.html) sicherte sich die CDU mit 42,44 Prozent der Stimmen erneut den ersten Platz, musste jedoch Verluste im Vergleich zur Wahl 2016 hinnehmen. Die SPD erreichte 13,53 Prozent der Stimmen und enttäuschte damit im Vergleich zur Vorwahl.
In der Stadtverordnetenversammlung gibt es insgesamt 59 Sitze, und die CDU/CWE-Koalition hat ihre Mehrheit verloren, was einen neuen Partner zur Regierungsbildung notwendig macht. Die Grünen überholten die SPD und werden nun mit 16,16 Prozent zur zweitstärksten Fraktion in der Versammlung.