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Kanzlerwahl in Hessen: Merz scheitert, politische Zukunft auf der Kippe!

Bei der ersten Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler ist es am 6. Mai 2025 zu einem signifikanten Rückschlag gekommen. Merz scheiterte im ersten Wahlgang deutlich und benötigte mindestens 316 Stimmen, um gewählt zu werden. Allerdings blieben ihm sechs Stimmen zur absoluten Mehrheit verwehrt, da insgesamt 18 Stimmen aus den Reihen von CDU/CSU und der SPD fehlten, wie tagesschau.de berichtete.

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) forderte Stabilität und plädierte für einen zweiten Wahlgang. Ines Claus, Fraktionschefin der CDU, zeigte sich optimistisch, dass Merz im nächsten Durchgang gewählt werden könnte. Josef Koebe, Generalsekretärin der Hessen-SPD, äußerte sich überrascht von dem Scheitern und warnte vor den möglichen politischen Konsequenzen, namentlich dem „Lachen der Rechtsextremen“. Sie forderte eine professionelle Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen.

Reaktionen auf das Wahlergebnis

Die Reaktionen auf das Wahlergebnis sind durchweg kritisch. CDU-Abgeordneter Lucas Schmitz bezeichnete das Scheitern als „Schande“ und machte SPD-Abgeordnete dafür verantwortlich. Michelle Breustedt, Chefin der SPD-Jugendorganisation Juso, verwies hingegen auf die hohe Zustimmung zum Koalitionsvertrag, der erst am Vortag unterzeichnet worden war. Dieser Vertrag mit dem Titel „Verantwortung für Deutschland“ stellt die fünfte schwarz-rote Koalition in der Geschichte der Bundesrepublik dar, wie zdf.de berichtet.

Die Grünen in Hessen kritisierten die Regierung und bezeichneten die momentane Situation als handwerklich gescheitert. FDP-Fraktionschef Stefan Naas sprach von einer „Blamage“, während AfD-Landtagsfraktionschef Robert Lambrou von einem Führungsversagen und der Notwendigkeit eines Misstrauensvotums sprach. Die Wirtschaft reagierte besorgt auf die Wahlschlappe, sodass der DAX ins Minus fiel. Der Präsident der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände äußerte Unverständnis über die Situation, die im Vorfeld nicht zu erwarten war.