Kassel

Nordhessen investiert in Wasserstoff: Zukunftsprojekte nehmen Fahrt auf!

Am 3. April 2025 wurde eine Machbarkeitsstudie zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Nord- und Mittelhessen veröffentlicht. Diese Studie stößt auf eine positive Resonanz von Energieversorgern, darunter die EAM, sowie von Wirtschaftsvertretern, wie der IHK Kassel-Marburg.

Die IHK fordert den Anschluss der Region an das Wasserstoff-Kernnetz und die Entwicklung von Verteilnetzen. Ein zentraler Aspekt der Studie ist die Umwidmung der Erdgasleitung Reckrod-Lampertheim in eine Wasserstoffleitung, die im Rahmen des Projekts Flow bis 2028 realisiert werden könnte. Zudem wird angestrebt, die Hauptleitung Eisenach-Werne, die durch Nordhessen verläuft, bis 2032 neu zu bauen. Ein weiteres ambitioniertes Projekt ist die Umwidmung der Erdgasleitung Rhein-Main-Link bis 2032 (Projekt H2ercules), die einen Abzweig nach Kassel erhalten soll.

Technische und wirtschaftliche Perspektiven

Wasserstoff wird hauptsächlich von Industriebetrieben benötigt, die hohe Prozesswärme erfordern, wie beispielsweise in der Metallverarbeitung, Chemie und Maschinenbau. Des Weiteren wurde festgestellt, dass Wasserstoff für Wohnhäuser weniger geeignet ist, da Wärmepumpen eine effektivere Heizlösung darstellen. Besonders in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda mit hohen Erdgasverbräuchen wird die Nutzung von Wasserstoff als vielversprechend erachtet. Geplante Standorte für die Wasserstoffproduktion sind Wolfhagen und Stadtallendorf.

Die Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur sollen vorrangig durch private Investoren realisiert werden. Es wird erwartet, dass das bestehende Erdgasnetz künftig auch als Wasserstoffnetz genutzt werden kann, was die Investitionskosten signifikant reduziert. Die Investoren stehen bereits in der Vorleistung, während die Wasserstoffpreise sinken und gleichzeitig die Erdgaspreise steigen.

Ein wichtiges Ziel besteht zudem darin, Bund und Land zur Unterstützung beim Markthochlauf von Wasserstoff zu gewinnen. Die Umsetzung der Wasserstoffinfrastruktur wird voraussichtlich über Jahre bis 2037 erfolgen. Die Wasserstoffproduktion erfolgt durch Elektrolyse, ein Verfahren, für das große Anlagen erforderlich sind. Das Thema Wasserstoff wurde auch beim Parlamentarischen Nordhessen-Abend am 18. März behandelt, zu dem 220 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenkamen.

Weitere Informationen zu den Entwicklungen in der Wasserstoffinfrastruktur finden Sie in dem Artikel von HNA sowie in der Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums Hessen.