
Eine arktische Kältewelle erreicht derzeit Deutschland und sorgt für frostige Nächte mit Temperaturen bis zu -9 Grad. Diplom-Meteorologe Dominik Jung warnt vor potentiellen Schäden an empfindlichen Pflanzen wie Obstbäumen und Weinreben, insbesondere in der Osthälfte Deutschlands und in höheren Lagen, wie Merkur berichtet. Am Montagmorgen, dem 7. April, wird eine für die Jahreszeit viel zu kalte Witterung erwartet, bei der in ländlichen Regionen und Kältelöchern strenger Frost eintreten kann. Es wird empfohlen, empfindliche Pflanzen abzudecken oder ins Haus zu holen, da die Nächte auch in den Folgetagen kalt bleiben. Während im Südwesten die Tageshöchstwerte bis zu 18 Grad erreichen können, drohen in der Nacht auf Donnerstag erneut Frost bis in Bodennähe.
Obwohl der April traditionell als launischer Monat gilt, stellen die aktuellen Tiefstwerte bis nahe -9 Grad extreme Ausreißer der letzten Jahre dar. Die Vegetation, die durch den milden März bereits weit fortgeschritten ist, ist dadurch besonders anfällig für Frostschäden. Die Aussichten für den Frühling deuten zudem darauf hin, dass es in diesem Jahr insgesamt zu trocken werden könnte.
Spätfrost in der Prognose
Die Problematik des Spätfrosts wird in einem weiteren Bericht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) untermauert. Dessen Daten zeigen, dass die mittleren Temperaturen in allen Jahreszeiten in den letzten Jahrzehnten gestiegen sind, jedoch die Meldungen über Spätfrostschäden aufgrund der Verfrühung frostempfindlicher Pflanzenentwicklungsstadien zugenommen haben, wie DWD informiert. Analysen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für Frost unter –2 °C vom 1. April bis 15. Mai von 19 % im Zeitraum 1961-1990 auf 27 % im Zeitraum 1991-2020 gestiegen ist. Insbesondere im Südwesten Deutschlands ist das Risiko für Apfelblüten deutlich angestiegen.
Zusammenfassend ist zu beobachten, dass trotz gestiegener Temperaturen das Schadfrostrisiko in vielen Regionen zugenommen hat. Der DWD warnt, dass zukünftige Temperatursteigerungen gleichzeitig die Zahl der Frosttage im April und Mai beeinflussen könnten, aber die Verfrühung der Pflanzenentwicklung wird dabei weiterhin beobachtet.