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Kampf um Arbeitsplätze: Zulieferer warnen vor dramatischer Lage in Deutschland!

Fünf bedeutende Automobilzulieferer aus Deutschland und die IG Metall haben sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt, um auf die prekäre Lage in der Branche hinzuweisen. Die Geschäftsführer und Betriebsratsvorsitzenden von Bosch, Continental, Mahle, Schäffler und ZF Friedrichshafen warnen vor einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen und äußern Besorgnis um den Standort Deutschland.

Seit 2019 sind in der Zulieferindustrie nahezu 50.000 Arbeitsplätze abgebaut worden, und die Unterzeichner erwarten eine dramatische Entwicklung der Beschäftigungssituation in den kommenden Monaten. Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall, hat den Brief ebenfalls signiert. Bereits im Jahr 2023 hatten Betriebsratschefs von Bosch, ZF und Mahle um Unterstützung seitens der Regierung ersucht. Die Zulieferer fordern jetzt dringend politische Hilfe, insbesondere zur Förderung der Elektromobilität, um den Standort Deutschland als starken Industriestandort aufrechtzuerhalten.

Forderungen zur Unterstützung der Elektromobilität

Die Automobilzulieferer betonen die entscheidende Rolle, die sie für Wertschöpfung und Innovation in der Branche spielen. Sie rufen dazu auf, den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen. Trotz erheblicher Investitionen in die Elektromobilität sehen die Unternehmen ihre Rentabilität durch einen langsamen Marktstart bedroht. In diesem Zusammenhang werden mehrere Forderungen laut: steuerliche Erleichterungen, der Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie eine größere Technologieoffenheit.

Darüber hinaus drängen die Zulieferer darauf, CO₂-neutrale Kraftstoffe ab 2035 zu berücksichtigen und weisen auf die ehrgeizigen Ziele der aktuellen EU-Regulierung bezüglich CO₂-Flottengrenzwerten hin. Auch die Politik wird aufgefordert, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um diese anspruchsvollen Ziele zu erreichen.

Zusätzlich zu den Sorgen bezüglich des Stellenabbaus in der Branche haben sich die Herausforderungen des Marktes verschärft. Laut IG Metall wird die Automobilbranche durch konjunkturelle und strukturelle Probleme belastet. Die Nachfrage nach Automobilen, sowohl für Verbrenner als auch für elektrifizierte Fahrzeuge, liegt unter dem Rekordniveau von 2019. In diesem Kontext stehen deutsche Hersteller im globalen Wettbewerb, insbesondere gegen neue starke Konkurrenten wie Tesla und chinesische Hersteller.

Die IG Metall hebt außerdem hervor, dass die Unternehmen in Zukunftsfeldern wie Elektromobilität und Batterietechnik Defizite haben. So sind in China bereits 50% der Neuwagen elektrifiziert, während deutsche Hersteller Schwierigkeiten in diesem Markt haben. Der globale Anteil elektrifizierter Fahrzeuge wächst, während die Verbrenner zurückgehen. Vor diesem Hintergrund fordert die IG Metall ein neues Förderpaket für Elektromobilität, um die Herausforderungen der Branche zu adressieren und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu sichern.

Die Automobilzulieferer und IG Metall betonen die dringliche Notwendigkeit, Fehler in der Förderung der Elektromobilität zeitnah zu korrigieren, um zukünftig Arbeitsplätze und Investitionen in diesem bedeutenden Sektor zu schützen. Für eine nachhaltige Entwicklung sind diverse Maßnahmen gefordert, angefangen bei steuerlichen Anreizen für Elektrofahrzeuge bis hin zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur und der Sicherstellung einer stabilen Rohstoffversorgung.