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Kanzlerkrimi in Berlin: Merz triumphiert im zweiten Wahlgang!

Am 6. Mai 2025 wurde Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum zehnten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Dies geschah nach einem unerwarteten Scheitern im ersten Wahlgang, in dem Merz lediglich 310 von 621 Stimmen erhielt – 6 Stimmen weniger als die erforderliche Mehrheit von 316. Diese Situation gilt als einmalig in der Geschichte Deutschlands.

Unter den Abgeordneten, die die Wahlverläufe beobachteten, waren Dr. Cornell Babendererde von der CDU und Svenja Stadler von der SPD, die beide den Landkreis Harburg vertreten. Für Babendererde war dies seine erste Amtszeit im Bundestag und die erste offizielle Sitzung. Trotz anfänglicher Optimismus hatte er bereits Zweifel geäußert, dass die Wahl auch scheitern könnte, was sich nach der Bekanntgabe des ersten Ergebnisses bestätigte.

Reaktionen auf die Wahl

Stadler zeigte sich sprachlos über die Unverantwortlichkeit einiger Abgeordneter, die die Zukunft des Landes in Gefahr bringen könnten. Nach dem ersten Wahlgang fanden Fraktionsbesprechungen statt, in denen Lars Klingbeil, der SPD-Vorsitzende, mit seinen Mitgliedern das Ergebnis diskutierte. Er war nicht davon ausgegangen, dass die fehlenden Stimmen von der SPD kamen.

Vor dem zweiten Wahlgang war die Unsicherheit groß, ob dieser überhaupt stattfinden würde. Während der Wartezeit entschied sich Stadler, die Sonne auf einer Bank vor dem Reichstag zu genießen, während Babendererde mit CDU-Kollegen Currywurst aß. Beide Abgeordnete gingen jedoch mit einem positiven Gefühl in den zweiten Wahlgang, wobei Stadler betonte, dass kein Abgeordneter so unklug sein könne, die Kanzlerwahl erneut zu verhindern. Der zweite Wahlgang verlief erfolgreich für Merz, und die Abgeordneten bewerteten das Ergebnis optimistisch.

Die politische Landschaft bleibt jedoch angespannt. AfD-Chefin Alice Weidel äußerte, dass die gescheiterte Wahl die Schwäche der Koalition aus Union und SPD zeige und forderte eine Neuwahl des Bundestags. Tino Chrupalla, Co-Chef der AfD, erklärte, dass die Partei dem zweiten Wahlgang nicht im Wege stehen werde. Währenddessen kündigte die Fraktionschefin der Grünen, Katharina Dröge, an, dass die Grünen Merz nicht wählen werden.

In den Nachbetrachtungen der gescheiterten ersten Wahl äußerten verschiedene politische Stimmen, darunter Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Bodo Ramelow, Kritik an Merz und Klingbeil, während CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann auf einen schnellen weiteren Wahlgang drängte. Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte wies zudem auf ein Glaubwürdigkeitsproblem für Merz hin. Die Bedeutung einer stabilen Regierung für die EU wurde von EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hervorgehoben.

Der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker verglich die Situation mit einer Papstwahl und äußerte die Erwartung, dass Merz schließlich gewählt wird, was die politische Unsicherheit unterstreicht, die die Kanzlerwahl begleitet.