
Jugendliche in Deutschland zeigen ein zunehmendes Interesse am Krafttraining, um ihre Muskulatur aufzubauen. Laut einer Datenerhebung der Deutschen Sportjugend praktizieren 29 % der Jungen und 24 % der Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren Kraft- und Fitnesssport. Dies geht jedoch mit bestimmten Risiken einher, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln betonen.
Während Heinz Kleinöder von der Deutschen Sporthochschule Köln die Vorteile von Krafttraining hervorhebt, darunter die Verbesserung der Knochendichte und der psychischen Gesundheit sowie ein geringeres Verletzungsrisiko im Vergleich zu Kontaktsportarten, warnen Experten vor den Auswirkungen übermäßigen Trainings. Ein unzureichendes Wissen über die richtige Technik und dosierte Belastung kann zu Verletzungen führen und sogar das Wachstum beeinträchtigen, insbesondere bei extremen Belastungen. In Deutschland ist der Abschluss eines Fitnessstudio-Vertrags meistens erst ab 16 Jahren möglich, doch einige Studios bieten inzwischen Programme für jüngere Mitglieder an, jedoch oft ohne ausreichende Betreuung.
Risiken und Empfehlungen für Krafttraining bei Jugendlichen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schlägt vor, dass Kinder und Jugendliche langfristiges Intervallfasten vermeiden sollten, da es das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes erhöhen könnte. Zu den weiteren Bedenken gehört die übermäßige Einnahme von Proteinpräparaten, die das Gleichgewicht im Aminosäuren-Stoffwechsel stören könnte. Die richtige Nahrungsaufnahme sollte gleichmäßig über den Tag verteilt erfolgen, anstatt punktuell durch Shakes.
Diese Bedenken werden von einer aktuellen Recherche unterstützt, die die gesundheitlichen Fragestellungen rund um das Krafttraining von Jugendlichen untersucht hat. In dieser wird betont, dass Bewegung entscheidend für die Entwicklung des Körpergefühls ist und dass 80 % der Kinder und Jugendlichen sich laut einer WHO-Studie zu wenig bewegen. Ängste von Eltern über die potenziellen negativen Effekte des Krafttrainings, wie die Behauptung, dass es das Wachstum schädige, werden als unbegründet charakterisiert. Experten heben hervor, dass leichtes bis moderates Krafttraining sogar förderlich für das Knochenwachstum sein kann.
Die Empfehlung lautet daher, bereits im Kleinkindalter spielerisches Krafttraining, wie etwa Klettern oder Toben, einzuführen. Ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm, das auf den individuellen Entwicklungsstand abgestimmt ist, sowie die fachliche Begleitung in den Anfangsphasen sind dabei entscheidend für den Erfolg.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass es wichtig ist, Krafttraining für Jugendliche sinnvoll zu gestalten und potenzielle Risiken zu minimieren. Diese Erkenntnisse wurden in verschiedenen Artikeln behandelt, darunter [Welt](https://www.welt.de/gesundheit/article255750770/Krafttraining-Die-Risiken-beim-Muskelaufbau-fuer-Jugendliche-sind-groesser-als-gedacht.html) und [ZDF](https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/krafttraining-jugendliche-104.html).