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Krisenheld Uwe Becker: Kinder-Uni-Lehre für Notfälle in Wismar!

Uwe Becker, ein erfahrener Krisenmanager aus Wismar, wird am 24. Januar an der Kinder-Uni der Hochschule Wismar eine Vorlesung halten. Der 64-Jährige ist seit über 40 Jahren in der Notfallhilfe aktiv und hat bereits in verschiedenen Katastrophen, wie dem Tsunami in Thailand im Jahr 2004 und dem Erdbeben in Pakistan 2005, geholfen. In seiner Vorlesung möchte er Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren das richtige Verhalten in Notfällen näherbringen und sie ermutigen, im Ernstfall die Notrufnummer 112 zu wählen. Die Veranstaltungen beginnen um 15 Uhr und 16:30 Uhr im Hörsaal 101, und Anmeldungen sind kostenlos und können auf unterschiedlichen Wegen, einschließlich online und vor Ort, erfolgen.

Becker tritt seit 1978 in die freiwillige Feuerwehr im Ruhrgebiet ein und wechselte 1980 zur Berufsfeuerwehr Duisburg. Dort wurde er stellvertretender Leiter einer Feuerwehrschule und arbeitete ab 2007 beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Er ist zudem Gründungsmitglied der Hilfsorganisation ISAR-Germany und leitete zahlreiche Einsätze im Ausland. Nach dem Tsunami in Thailand war er eine der ersten Hilfsorganisationen vor Ort und half beim Wiederaufbau eines Fischerdorfs. Derzeit ist Becker als Referatsleiter im Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern tätig, wo er für Brand- und Katastrophenschutz verantwortlich ist.

Details zur Katastrophe in Thailand

Der Tsunami, den Uwe Becker nach dem verheerenden Erdbeben im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 erlebte, hatte katastrophale Auswirkungen. Das Beben hatte eine Stärke von 9,1 und sein Epizentrum lag 85 Kilometer vor der Küste Sumatras. Die Flutwelle führte zur Überflutung und Zerstörung zahlreicher Küstenregionen in verschiedenen Ländern und forderte 230.000 Menschenleben. Dieser Vorfall markierte den Beginn einer weltweiten Hilfsaktion, an der ISAR-Germany zum ersten Mal beteiligt war. Das Team, bestehend aus Rettungshundeführern, Bergungsspezialisten, Sanitätern und Notärzten, wurde in der Nähe der beliebten Urlaubsregion Khao Lak eingesetzt, wo sie jedoch keine Überlebenden finden konnten, da die Flutwelle alles mitgerissen hatte. Das Basislager von I.S.A.R. diente deutschen Touristen als Anlaufpunkt für Unterstützung bei der Suche nach Angehörigen und seelischem Beistand, wie isar-germany.de berichtete. Dr. Daniela Lesmeister, Präsidentin von I.S.A.R., stellte fest, dass dieser erste Einsatz eine große Herausforderung darstellte, aber auch bedeutende Lernmöglichkeiten bot.