
Die Stralsunder Druckerei Pi Print, die ursprünglich als Digitaldruck Kruse bekannt war, wird zum Ende April geschlossen. Die Entscheidung zur Schließung folgt auf eine wirtschaftliche Neuausrichtung innerhalb des Unternehmens, das vor anderthalb Jahren von der Piehl Investment Group aus der Insolvenz gerettet und als Pi Print weitergeführt wurde. Laut Marco Piehl ist die Schließung eine erforderliche wirtschaftliche Maßnahme, allerdings keine Insolvenz.
Die Druckerei in der Frankenstraße 53 sieht sich zunehmend Schwierigkeiten gegenüber, da Kunden vermehrt günstigere Online-Anbieter wählen. Besondere Herausforderungen stellen die Preise der Online-Konkurrenz und die Produktion im Ausland dar, welche die Wettbewerbsfähigkeit von Pi Print beeinträchtigen. Trotz der Eröffnung neuer Läden unter dem Namen „nichtsmeeralsdas“ in Stralsund und Greifswald, um hauseigene Produkte zu verkaufen, reicht der Umsatz nicht aus, um die hohen Leasinggebühren für die Druckgeräte zu decken. Die Arbeiten in der Frankenstraße werden bis zum 30. April fortgeführt, während Druckmöglichkeiten am Unternehmenssitz Am Kütertor bestehen bleiben.
Fortbestand unter neuer Struktur
Nach der Schließung in der Frankenstraße plant Pi Print, einige Angebote aufrechtzuerhalten. Produkte des „nichtsmeeralsdas“-Sortiments sowie Großformatdrucke werden weiterhin verfügbar sein, und historische Kalender für Stralsund, Greifswald und Rügen sollen in Kooperation mit anderen Druckereien produziert werden. Eine Kollegin von der Frankenstraße wird ins Büro Am Kütertor wechseln, was die personelle Struktur des Unternehmens anpassen wird. Marco Piehl dankte den Mitarbeiterinnen und Herrn Kruse für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit während dieser Übergangsphase.
In einem anderen Bereich der Druckerbranche hat Dorner Druck + Medien, ein Digitaldruck-Spezialist mit Sitz in Aichwald bei Esslingen, Insolvenzantrag gestellt. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde bestellt, während der Geschäftsbetrieb und Gespräche mit potenziellen Übernehmern weiterlaufen. Geschäftsführer Dirk Schneider erläutert, dass die finanzielle Schieflage auf Umsatzrückgänge, Preissteigerungen bei Druckzubehör und Energie sowie Lieferkettenproblemen beruht. Aktuell bleiben alle Aufträge planmäßig in Bearbeitung, und die Gehälter der fünf Mitarbeitenden sind bis mindestens Ende des Jahres gesichert, was den Fortbestand des Unternehmens vorerst sichert, wie [schultze-braun.de](https://www.schultze-braun.de/news/dorner-druck-medien-geschaeftsbetrieb-und-gespraeche-mit-potentiellen-uebernehmern-laufen-unveraendert-weiter) berichtete.