Mecklenburg-VorpommernRügen

Zoll beschlagnahmt Tanker Eventin – 100.000 Tonnen Rohöl in Gefahr!

Der Tanker „Eventin“, der seit etwa zwei Monaten vor Rügen liegt, wurde jüngst von der Bundesregierung beschlagnahmt. Laut Berichten [[NDR]](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Schattenflotte-Zoll-beschlagnahmt-offenbar-Tanker-Eventin-,eventin118.html) erfolgte die Beschlagnahmung am Freitag vergangener Woche. Mit dieser Maßnahme gehen die auf dem Schiff geladenen rund 100.000 Tonnen Rohöl in deutsches Eigentum über. Der geschätzte Wert des Rohöls beläuft sich auf etwa 40 Millionen Euro.

Der unter panamaischer Flagge fahrende Tanker soll umgeflaggt werden. Die Behörden sind gegenwärtig mit der Planung beschäftigt, wie und wo das Rohöl sicher abgepumpt werden kann und was mit dem Tanker geschehen soll. Eine Weiterfahrt des „Eventin“ ist derzeit untersagt, jedoch ist die Belieferung der Besatzung mit Lebensmitteln zur Grundversorgung zulässig, wie der [[Deutschlandfunk]](https://www.deutschlandfunk.de/zoll-beschlagnahmt-tanker-der-schattenflotte-100.html) berichtete.

Hintergrund zur Beschlagnahmung

Die „Eventin“ wird zur russischen Schattenflotte gezählt, die das Öl-Embargo der Europäischen Union umgeht. Diese Schattenflotte besteht aus zahlreichen Schiffen, von denen etwa 153 einer EU-Sanktionsbeschränkung unterliegen. Schätzungen zufolge gibt es insgesamt bis zu 460 Tanker in dieser Flotte. Der Tanker „Eventin“ war zuvor am 10. Januar wegen eines mutmaßlichen Stromausfalls manövrierunfähig geworden und wurde aus der Ostsee geschleppt, da die Gefahr eines Ölaustritts bestand.

Das Bundesfinanzministerium ließ verlauten, dass zollrechtliche Maßnahmen noch nicht rechtsverbindlich abgeschlossen sind, und äußerte sich nicht zu weiteren Details der Beschlagnahmung. Die „Eventin“ wurde in ein gesichertes Gewässer vor Sassnitz überwacht und dort abgestellt.