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Mikroplastik-Invasion: Bedrohung für Ozeane und menschliche Gesundheit!

Die Problematik des Mikroplastiks in der Umwelt steht erneut im Fokus der Forschung. Laut neuen Berechnungen des Verlagshaus Jaumann wird die Mikroplastikbelastung in der obersten Wasserschicht der Meere, die bis zu einer Tiefe von 50 Metern analysiert wurde, bis zum Jahr 2060 voraussichtlich ansteigen. Im besten Fall könnte die Konzentration pro Liter von derzeit 6,2 Nanogramm auf 19 Nanogramm steigen. Im ungünstigsten Szenario wird ein Anstieg auf 27 Nanogramm pro Liter prognostiziert.

Die Belastung in der Atmosphäre zeigt ebenfalls besorgniserregende Trends: Der Anteil von Mikroplastik pro Kubikmeter Luft wird voraussichtlich von 23 Nanogramm auf zwischen 74 und 100 Nanogramm zunehmen. Selbst bei einem vollständigen Stopp des Kunststoffeintrags ins Meer ab 2060 wird die Menge an Mikroplastik weiter ansteigen, da das bereits vorhandene Plastik mit einer Rate von etwa drei Prozent pro Jahr zerkleinert wird.

Faktoren der Verschmutzung in Küstenregionen

Die Situation in den Ozeanen wird maßgeblich durch die Lagerung von Plastikabfällen, insbesondere in Küstenregionen, beeinflusst. Es gibt weltweit schätzungsweise 100.000 Deponien in Küstennähe, die oftmals nicht abgedichtet sind und Erosionen ausgesetzt sind. Diese Deponien tragen erheblich zur Verschmutzung der Meeresumwelt bei. Die Erholung der Ökosysteme hängt stark von der Effizienz der Deponien ab, die Mikroplastik- und Kunststoffabfälle zurückhalten müssen.

In einem breiteren Kontext untersucht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seit 2013 Mikroplastik in verschiedenen Forschungsprojekten. Ziel ist die Entwicklung eines Standardprotokolls zur Kontamination von Muscheln mit Mikroplastikpartikeln. In Laboruntersuchungen wurden Ostsee-Miesmuscheln und Austern erfolgreich mit Plastikpartikeln kontaminiert. Tierstudien, in denen Mäuse mit Mikroplastik gefüttert wurden, zeigten keine schädlichen Effekte auf das Darmgewebe oder andere Organe.

Die Forschung am BfR umfasst auch Studien zur möglichen Aufnahme von Mikro- und Nanoplastikpartikeln in menschliche Zellen (Darm, Leber, Lunge, Immunzellen). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind bereits in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht worden. Des Weiteren werden Projekte zur Untersuchung der Sicherheit sowie der Exposition von Mikroplastik, insbesondere in Bezug auf den 3D-Druck, fortgesetzt.