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Mornellregenpfeifer stoppt Windkraftpläne in Täbingen!

In der Region Zollernalb sorgt ein seltener Vogel, der Mornellregenpfeifer, für erhebliche Veränderungen in den Plänen für Windkraftanlagen. Laut einem Bericht von Schwäbische.de gilt der Mornellregenpfeifer in Deutschland als ausgestorben, wird jedoch weltweit als „gesichert, wenn auch schwankend“ betrachtet. Seine Brutgebiete befinden sich hauptsächlich nördlich des Polarkreises, jedoch sind in den letzten Jahren zunehmend Sichtungen in Deutschland, insbesondere im Herbst, dokumentiert worden.

Die Sichtungen des Mornellregenpfeifers in der Region könnten mit den klimatischen Veränderungen in Verbindung stehen. Eine Theorie besagt, dass der Klimawandel im Spätsommer und Herbst für mehr Trockenheit im Südwesten Deutschlands sorgt, was dem Vogel zugutekommt, da er trockene Böden als Rastplatz bevorzugt. Der Ortschaftsrat Täbingen hat festgestellt, dass der Mornellregenpfeifer dort regelmäßig rastet, was die Planungen für Windkraftanlagen beeinflusst.

Einfluss auf Windkraftprojekte

Diverse Pläne für Windkraftanlagen in der Region waren bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, als der Mornellregenpfeifer zu einem entscheidenden Faktor wurde. Das Unternehmen „Qualitas Energy Deutschland“ plante, zwischen 5 und 7 Windräder auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu errichten. Widerstand gegen diese Windkraftpläne formierte sich in Täbingen, und es wurden bereits Anpassungen an den Flächen für Windkraftanlagen vorgenommen, um benachbarte Orte nicht zu stark zu beeinträchtigen.

Die Gutachten, die zu den geplanten Windkraftanlagen erstellt wurden, belegen, dass der Bereich als eines der fünf wichtigsten Gebiete für den Mornellregenpfeifer zählt. Windkraftanlagen würden den Rastplatz westlich Täbingens mit hoher Sicherheit zerstören, da der Mornellregenpfeifer nur in Ausnahmefällen einen Abstand von mehreren hundert Metern zu Windkraftanlagen toleriert. Dirk Seidemann, Direktor des Regionalverbands Neckar-Alb, erklärte, dass ein Ausgleich für den Rastplatz nicht möglich sei. Infolgedessen wurde der Standort im Täbinger Gewann Esch aus den Plänen für Windkraftanlagen entfernt.

Ergänzend dazu berichtet eine Studie des Landesamts für Umwelt über die Rastplatzwahl des Mornellregenpfeifers in Unterfranken. Die Ergebnisse zeigen, dass traditionelle Rastplätze bevorzugt und regelmäßig genutzt werden. Demnach sind topographische Gegebenheiten sowie der Zustand der Felder entscheidende Faktoren für die Auswahl der Rastplätze durch diesen Vogel.