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München feiert Eid al-Fitr: Licht für die muslimische Community!

In München leuchtet am Alten Rathaus der Schriftzug „Frohes Fest“ in mehreren Sprachen anlässlich des muslimischen Festes Eid al-Fitr. Dies ist Teil eines Maßnahmenpakets gegen antimuslimischen Rassismus, das von den Stadtratsfraktionen der Grünen/Rosa Liste, SPD/Volt und Die Linke/Die Partei im Dezember 2024 beschlossen wurde. Mit dieser Beleuchtung soll ein Zeichen der Sichtbarkeit muslimischen Lebens gesetzt werden.

Dennoch gab es Missverständnisse in der Medienberichterstattung, die den Eindruck erweckten, dass während des gesamten Ramadan eine Beleuchtung wie beispielsweise in Frankfurt stattfinden würde. Die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Grünen/Rosa Liste, Sybille Stöhr, stellvertretend für den Stadtrat, klärte auf, dass eine solche Beleuchtung nie geplant war und der ursprüngliche Antrag nur eine Beleuchtung an „einem geeigneten muslimischen Feiertag“ erwähnte. Der Runde Tisch der Muslime, ein Dialogforum zwischen Stadtspitze und muslimischen Münchnern, wurde in die Auswahl des Feiertags einbezogen.

Enttäuschung innerhalb der muslimischen Community

Einige muslimische Gläubige haben Enttäuschung über die reduzierte Beleuchtung geäußert. Vom Alten Rathaus wird lediglich ein Feiertagsgruß an die Fassade angebracht, was im Vergleich zu festlichem Kirchengeläut an christlichen Feiertagen als unzureichend wahrgenommen wird. Die muslimische Community in München, die die drittgrößte Religionsgruppe nach den großen christlichen Gemeinschaften darstellt, fordert eine stärkere öffentliche Wahrnehmung des Ramadan, einschließlich des Iftar (abendliches Fastenbrechen) und des Zuckerfests.

Eid al-Fitr, auch Zuckerfest genannt, beginnt nach 30 Fastentagen mit dem Festgebet und dauert drei Tage. In Deutschland werden Kinder zu diesem Fest häufig mit Geld und Süßigkeiten beschenkt. Muslimische Schülerinnen und Schüler haben am Montag schulfrei. In Bayern leben rund 700.000 Muslime. Bettina Mehić, Mitglied des Runden Tisches der Muslime, äußerte die Hoffnung auf stärkere Signale in der Zukunft, besonders im Hinblick auf den Anstieg antimuslimischen Rassismus. Sie begrüßt die Fortbildungen für Lehrkräfte und schlägt vor, dass in Zukunft Weihnachts- und Ramadan-Beleuchtung nebeneinander hängen könnten.

Die städtische Verwaltung schätzt die Anzahl der Muslime in München auf vier bis acht Prozent der Gesamtbevölkerung, was etwa 60.000 bis 120.000 Angehörigen entspricht. Ein Mangel an öffentlicher Wahrnehmung des Ramadan ist in der Community spürbar, wie [sueddeutsche.de](https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ramadan-muslime-muenchen-beleuchtung-iftar-li.3194929) berichtet. Im Gegensatz zu anderen religiösen Feierlichkeiten fühlen sich viele Muslime in München durch die derzeitige städtische Repräsentation ihrer Kultur und Feierlichkeiten benachteiligt, was zu Unzufriedenheit innerhalb der Gemeinschaft führt. Diese Situation wurde auch in einem Bericht von [br.de](https://www.br.de/nachrichten/bayern/muenchen-irritation-um-beleuchtung-zum-muslimischen-zuckerfest-eid-al-fitr,UgjbrBn) thematisiert.