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Die Entscheidung für den Bau einer neuen Europabrücke zwischen Kehl und Straßburg steht fest: Deutschland und Frankreich haben die Planungen aufgenommen, um die bestehende Rhein-Brücke, die seit 65 Jahren in Betrieb ist, neu zu errichten. Laut ka-news.de soll die neue Brücke parallel zur alten entstehen und voraussichtlich bis 2040 fertiggestellt werden. Die alte Brücke wird erst nach der Vollendung des Neubaus abgerissen.
Die geplanten Baukosten belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro, wobei die Kosten für Untersuchungen und Planungen zwischen Deutschland und der französischen Eurométropole Strasbourg geteilt werden. Eine klare Vereinbarung über die Gesamtkosten der neuen Brücke steht jedoch noch aus.
Historische Bedeutung der Brücke
Der Übergang zwischen Kehl und Straßburg hat eine symbolträchtige Rolle bei Demonstrationen und Aktionen gespielt. In der Vergangenheit gab es bereits Bauernblockaden sowie Initiativen von Klimaaktivisten an der bestehenden Brücke. Zudem ist ein separater Übergang für Fußgänger, Radfahrer und die grenzüberschreitende Straßenbahn angedacht, der parallel zur bestehenden Brücke verlaufen soll.
Gleichzeitig wird die Brücke auch Schauplatz von Protesten sein: Am Montag demonstrierten rund 150 Bauern in Kehl gegen das geplante Mercosur-Freihandelsabkommen mit Südamerika, so swr.de. Die Demonstration führte dazu, dass der Übergang zur Europabrücke stundenlang gesperrt war. Autofahrer mussten Umwege in Kauf nehmen, während sowohl französische als auch deutsche Landwirte gegen die Bedenken protestierten, dass das Abkommen den Markt mit günstigen Produkten aus dem Ausland überschwemmen könnte.
In St. Peter, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, protestierten am Montagabend etwa 200 Menschen mit 80 Traktoren. Der Kreisvorsitzende des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), Georg Reichenbach, betonte die Notwendigkeit von Aufklärungsarbeit und äußerte Bedenken, dass das Mercosur-Abkommen die Preise für Fleisch- und Milchprodukte unter Druck setzen könnte. Kritiker befürchten, dass die Bedingungen, unter denen Agrarprodukte in den betroffenen Ländern Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay produziert werden, in der EU unzulässig wären und die einheimischen Landwirte in einen ungleichen Wettbewerb zwingen könnten.