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Am vergangenen Samstag kam es an einem Bahnübergang in Oldenburg zu einem schweren Unfall. Dabei erlitten ein 28-jähriger Autofahrer leichte und eine 60-jährige Radfahrerin schwere Verletzungen. Laut Berichten von NDR waren die Schranken am Bahnübergang trotz des laufenden Zugverkehrs geöffnet. Dies führt nun zu intensiven Ermittlungen der Bundespolizei, die Zeugen befragt und technische Daten auswertet.
Der Unfallhergang gestaltet sich folgendermaßen: Zunächst passierte ein Zug in Richtung Wilhelmshaven, während die Schranken geschlossen waren. Nachdem der Zug den Übergang passiert hatte, öffneten sich die Schranken, und der Autofahrer setzte seine Fahrt fort. Dabei wurde er von einem zweiten Zug aus der Gegenrichtung erfasst. An dem Bahnübergang war seit Monaten ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn im Einsatz, der die Übergänge manuell mit Behelfsschranken sichert. Ob der Mitarbeiter den Übergang zu früh öffnete oder andere Fehler gemacht wurden, ist derzeit unklar. Die Bahnstrecke Wilhelmshaven-Osnabrück bleibt bis Samstagabend gesperrt, was auch am Sonntag zu Einschränkungen führte. 40 Fahrgäste im Zug blieben unverletzt.
Hauptursachen für Bahnunfälle
Stefan Pöting, Leiter Bahntechnik bei TÜV NORD, hebt hervor, dass 98 Prozent der Unfälle mit Todesfolge an Bahnübergängen geschehen. Zudem verdeutlicht er die Herausforderungen: Ein Nahverkehrszug benötigt bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h rund 700 Meter zum Stehen, was bedeutet, dass technische Sicherheitsvorkehrungen wie Schranken und Warnlichter unverzichtbar sind. Oft wird das Risiko, einen Bahnübergang zu überqueren, unterschätzt, insbesondere aufgrund der Frustration über lange Wartezeiten.