
Am 11. Februar 2025 kam es in Cuxhaven zu einem Warnstreik, bei dem mehr als 120 Beschäftigte auf dem Kaemmererplatz für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne demonstrierten. Organisiert wurde der Streik von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi). Die streikenden Arbeitnehmer kamen aus verschiedenen Bereichen, darunter Kommunen, Sparkassen, Abfallwirtschaft, Straßenreinigung, die Agentur für Arbeit sowie die Versorgungsbetriebe im Landkreis Cuxhaven.
Der Anlass für den Warnstreik war eine ergebnislose erste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst. Die geforderte Lohnerhöhung wird von den Arbeitnehmern als unzureichend angesehen, da sie nicht einmal die Inflation ausgleicht. Um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, trugen die Streikenden Warnwesten und setzten Trillerpfeifen ein. Jana Mehl, die Gewerkschaftssekretärin von Verdi, betonte die Bedeutung der Arbeit der Beschäftigten für die Gesellschaft, während Dirk Heitmann vom Landkreis Cuxhaven seine Unzufriedenheit über das Fehlen eines Angebots des Arbeitgebers äußerte.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro. Darüber hinaus wünschen sich die streikenden Beschäftigten drei zusätzliche freie Tage sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro für Auszubildende, dual Studierende und Praktikanten. Sie erwarten ernsthafte Verhandlungen und ein konkretes Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde, die am 17. und 18. Februar stattfindet.
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben auch bundesweit Einfluss auf die täglichen Abläufe. Zehntausende Beschäftigte, darunter Bus- und Bahnfahrer sowie Erzieherinnen, fordern Gehaltserhöhungen, während die Tarifverhandlungen ins Stocken geraten sind. In mehreren Regionen, wie dem Ruhrgebiet, Köln, Salzgitter und Hamburg, gab es laufende oder geplante Arbeitsniederlegungen. Frank Werneke, der Vorsitzende von Verdi, merkte an, dass die hohe Beteiligung an den Warnstreiks der Gewerkschaft Rückenwind gibt.
Verdi berichtete von einer bundesweiten Beteiligung im „deutlich fünfstelligen Bereich“ an den Warnstreiks, deren Ziel es ist, den Druck auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen vor der zweiten Verhandlungsrunde zu erhöhen. Auch in anderen Bereichen wie Krankenhäusern, Sparkassen und Jobcentern sind die Streiks spürbar geworden. Die Gewerkschaften fordern mindestens 350 Euro mehr monatlich sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro, mit dem Ziel, den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten und Fachkräfte zu sichern. Aktuell sind rund 500.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt.
Für die bevorstehenden Verhandlungen haben die Streikenden hohe Erwartungen, nachdem die erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis blieb. Die Entwicklungen in Cuxhaven sind Teil einer breiteren Bewegung im öffentlichen Dienst, die auf bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung abzielt, wie [investmentweek.com](https://www.investmentweek.com/verdi-fordert-deutliche-lohnerhohungen-streikwelle-im-offentlichen-dienst/) berichtete.