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Wilhelmshaven bewirbt sich um den Umzug des historischen Leuchtturms!

Die Stadt Wilhelmshaven hat sich offiziell um den historischen Leuchtturm „Roter Sand“ beworben. Die Bewerbung konzentriert sich auf die Wiesbadenbrücke am großen Hafen, wie NWZonline berichtete. Stadtbaurat Nikša Marušic hatte den Standort bereits im November 2024 vorgeschlagen, nachdem er in internen Gesprächen die Möglichkeit einer Umsiedlung erörtert hatte.

Bereits vor einem Jahr gab es unkonkrete Pläne für die Umsiedlung des Leuchtturms. Marušic erfuhr von der Suche nach einem geeigneten Standort durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und gab daraufhin die Bewerbung für Wilhelmshaven ab. Für den Außenhafen Hooksiel hat sich auch die Gemeinde Wangerland beworben. Die offizielle Bewerbung von Wilhelmshaven wurde aufgrund einer erneuten Anfrage der Stiftung eingereicht. Der Leuchtturm könnte am Ende der Wiesbadenbrücke stehen, einem Bundesareal.

Herausforderungen bei der Umsiedlung

Die Umsiedlung des Leuchtturms ist an bestimmte Bedingungen gebunden. Dazu zählen die Verwechslungsgefahr mit Schifffahrtszeichen und die nautische Erreichbarkeit für große Transporteinheiten. Mit einer Höhe von 52,5 Metern und einem Alter von 140 Jahren ist der Leuchtturm stark sanierungsbedürftig. Gutachter haben massive Korrosionsschäden festgestellt, die eine Sanierung im Millionenbereich erfordern. Zudem ist die Standsicherheit des Bauwerks aufgrund von Strömung, Wellengang und steigendem Meeresspiegel nicht mehr gewährleistet.

Die geschätzten Kosten für die Umsiedlung belaufen sich auf vier bis zehn Millionen Euro, jedoch ist unklar, wer diese Kosten tragen wird. Ein Spezialschiff könnte den Turm in mehreren Teilen über die Nordsee transportieren. Neben Wilhelmshaven und Wangerland hat sich auch die Gemeinde Butjadingen mit Fedderwardersiel beworben.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sucht einen neuen Standort für den Leuchtturm Roter Sand, da ein Gutachten den schlechten Zustand des Leuchtfeuers in der Wesermündung festgestellt hat. Steffen Skudelny, Vorstand der Stiftung, sieht den Umzug als besten Kompromiss, da eine Sanierung am aktuellen Standort zwischen Bremerhaven und Helgoland zu aufwändig wäre. Der Bund als Eigentümer des Bauwerks sucht nach einem passenden Grundstück für den neuen Standort, und es wird erwartet, dass die Suche und der Umzug mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden. Der Leuchtturm steht seit 1982 unter Denkmalschutz und wurde 1885 in Betrieb genommen. Er gilt als das weltweit erste Offshorebauwerk.

Die Instandhaltung des Leuchtturms erfolgt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Stiftung Leuchtturm Roter Sand. Bisher war alle fünf Jahre ein neuer Anstrich erforderlich, jedoch scheinen aufgrund der Probleme am Fundament des fast 140 Jahre alten Bauwerks die Pläne für einen Umzug unumgänglich.