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Der Frühling hat in Niedersachsen Einzug gehalten, was für viele Amphibien wie Frösche, Molche und Kröten eine gefährliche Zeit darstellt. Wenn die Temperaturen über fünf Grad Celsius steigen, kehren diese Tiere zu ihren Laichorten zurück. Besonders Erdkröten und Grasfrösche machen sich auf den Weg zu ihren Geburtsgewässern, um sich zu paaren und Eier abzulegen. Dabei legen die Erdkröten Wanderrouten von bis zu 2,5 Kilometern zurück. Ein großes Problem stellt die Überquerung von Straßen dar, die häufig den Wanderwegen der Amphibien im Weg stehen.
Wie news38.de berichtete, benötigen die Tiere vier bis fünf Minuten, um eine Straße zu überqueren. Als wechselwarme Tiere suchen sie oft den Asphalt auf, um sich aufzuwärmen, was ihre Überlebenschancen zusätzlich gefährdet. Auch Gullys und Entwässerungsschächte stellen eine ernste Bedrohung dar. Tierschützer haben aus diesem Grund Krötenzäune an gefährlichen Straßen aufgestellt. In regelmäßigen Abständen sind Eimer in den Zäunen eingegraben, um die Amphibien zu fangen und vor dem Überfahren zu schützen.
Maßnahmen zum Amphibienschutz
Ehreamtliche Naturschützer tragen die gefangenen Amphibien über die Straße und sichern deren Überquerung. Um den Tieren den sicheren Rückweg zu ihren Laichgewässern zu ermöglichen, werden Straßen zwischen 19 Uhr und 6 Uhr morgens für den Verkehr gesperrt. Schilder informieren die Autofahrer über die Sperrungen sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen. Geschulte Helfer sind damit beschäftigt, die Amphibien zu bestimmen und zu zählen, bevor sie weitertransportiert werden. Autofahrer werden aufgefordert, die gefangenen Tiere in den Eimern zu lassen, auch wenn diese geschlossen sind. Zudem wird der Amphibienschutzzaun regelmäßig kontrolliert, um gefundene Amphibien zu retten.
Mit dem bevorstehenden Anstieg der Temperaturen ab dem Wochenende in Deutschland, wie NABU berichtete, beginnen auch in anderen Regionen Amphibien wie Kröten, Frösche und Molche ihre Wanderungen. Naturschutzgruppen suchen händeringend nach Helfern für den Amphibienschutz, da die Saison in der Regel zwei bis drei Monate dauert und ihren Höhepunkt gegen Mitte März erreicht. In einigen Regionen wurde bereits mit den ersten Wanderungsbewegungen der Erdkröten und Molche begonnen, besonders in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Im Odenwaldkreis in Hessen werden die Schutzzäune am kommenden Samstag in Betrieb genommen. Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle für die Amphibiensaison und könnte den Verlauf der Wanderungen beeinflussen.