
Am Freitagabend, während einer Wahlveranstaltung in Dassel, wurde Bernard Krzepina zum neuen Kreisbrandmeister des Landkreises Northeim gewählt. Krzepina konnte sich mit 69 von 133 Stimmen gegen den Amtsinhaber Marko de Klein durchsetzen, der 64 Stimmen erhielt. Eine Stimme wurde als ungültig gewertet. Marko de Klein hat das Amt seit Februar 2019 inne und wird seine Amtszeit bis zum 1. Juli 2025 fortsetzen müssen, da die Wahl des neuen Kreisbrandmeisters noch vom Kreistag genehmigt werden muss, wie HNA berichtete.
Die Wahl von Krzepina sorgt jedoch bereits für erhebliche Verstimmungen innerhalb der Kreisfeuerwehr. Regierungsbrandmeister Henning Thörel äußerte in einer Stellungnahme rechtliche, fachliche und konzeptionelle Bedenken hinsichtlich der Eignung von Krzepina. Insbesondere wies er darauf hin, dass Krzepina den erforderlichen Lehrgang „Verbandsführer“ nicht absolviert hat, was als möglicher Verstoß gegen § 21 Abs. 3 des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes (NBrandSchG) angesehen wird. Ein solcher Lehrgang ist jedoch für die nächsten zwei Jahre für Krzepina vorgesehen, wie es in Northeim jetzt berichtet wurde.
Kritik an Krzepinas Eignung
Thörel kritisierte zudem Krzepinas geplante Rückkehr zu älteren Ausbildungsstrukturen, die von der modularen Grundlagenausbildung abweichen, und warnte, dass dies die Nachwuchsausbildung der Feuerwehr gefährden und die Kompatibilität mit landesweiten Ausbildungsstandards beeinträchtigen könnte. Weiterhin äußerte er Zweifel an Krzepinas Führungskompetenz, insbesondere angesichts dessen, dass dieser betonte, eine lange Einarbeitung sei nicht nötig. Thörel unterstrich, dass die Aufgaben eines Kreisbrandmeisters deutlich komplexer sind als die eines Stadtbrandmeisters.
Krzepinas Ankündigung, seinen Fokus bevorzugt auf Northeim legen zu wollen, wird als problematisch erachtet, da Feuerwehr und Katastrophenschutz stark auf überregionale Zusammenarbeit angewiesen sind. Stellungnahmen von vier Brandabschnittsleitern äußern ebenfalls kritische Ansichten über Krzepinas persönliche und fachliche Eignung. Krzepina plant, eine umfassende Stellungnahme zu den geäußerten Vorwürfen abzugeben und möchte sich mit den Brandabschnittsleitern austauschen. Der Kreistag wird am 4. April über die Situation entscheiden.