
Im Rahmen der 28. Runde der Ligue 1 kam es am 6. April 2025 im Stadion Bollaert zu einem spannenden Aufeinandertreffen zwischen AS Saint-Étienne und RC Lens. Während das Spiel mit einem knappen 0-1 für AS Saint-Étienne endete, sorgten auch die politischen Dimensionen des Ereignisses für Aufmerksamkeit.
Marie Barsacq, die Ministerin für Sport, nahm als besondere Gästin am Spiel teil. Sie betonte die Bedeutung der Fans und der Sicherheit im Stadion, nachdem sie sich mit Verantwortlichen für Fans und Sicherheit ausgetauscht hatte. Bei einem kurzen Medientermin vor dem Match erklärte sie, dass sie die Atmosphäre der „Corons“ erleben wollte, die sie zuvor noch nie gehört hatte. Barsacq lobte die festliche Stimmung in den Straßen von Lens, wo Fans beider Mannschaften gemeinsam sangen und feierten.
Politische Maßnahmen zur Gewaltprävention
Im Vorfeld des Spiels und im Kontext steigender Gewalt in Fußballstadien kündigte Barsacq auch eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem Innenminister Bruno Retailleau an. Gemeinsam wollen sie Maßnahmen ergreifen, um das Klima in den Stadien zu verbessern. In diesem Zusammenhang wird eine Vereinbarung mit der Ligue de Football Professionnelle zur Bekämpfung von Gewalt und diskriminierenden Gesängen in Aussicht gestellt.
Die Ministerien haben außerdem intensivere Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit in französischen Fußballstadien eingeführt. Laut einem Bericht von Le Parisien wurden seit Saisonbeginn über 550 Festnahmen im Zusammenhang mit professionellen Fußballspielen verzeichnet, was einem Anstieg von 41 % im Vergleich zur vorherigen Saison entspricht. Die neue Richtlinie zur Gewaltprävention legte besonderen Wert auf die verstärkte Anwendung von Stadionverboten für Störer. Dabei wird die Notwendigkeit individueller Identifikationen von potenziellen Störern hervorgehoben, um die Sicherheit während und nach den Spielen zu gewährleisten. Eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen dem Staat und der Liga für professionellen Fußball wird ebenfalls in Kürze unterzeichnet.
Zudem haben die Sicherheitskräfte an Wochenenden etwa 30 % ihrer Mobilisierung für die Sicherheit bei Fußballspielen vorgesehen, was die Bedeutung der aktuellen Herausforderungen in der Sportveranstaltungssicherheit unterstreicht. Der Schutz der Öffentlichkeit und die Verhinderung von Gewalt bleiben zentrale Anliegen der Ministerien.