Kriminalität und JustizVerden

Politische Hexenjagd? Klette wehrt sich gegen Vorwürfe im Landgericht!

Daniela Klette, 66 Jahre alt, steht am Landgericht Verden wegen einer Serie von Raubüberfällen und versuchtem Mord vor Gericht. Sie hat sich selbst als «politische Feindin» des Staates bezeichnet und fordert die Einstellung des Strafverfahrens, wie der-farang.com berichtet.

Am zweiten Verhandlungstag wird über Anträge der Verteidigung entschieden, darunter auch die beantragte Verfahrenseinstellung. Klette hat den Prozess als politisch motiviert kritisiert und bezeichnet die Fahndung nach ihr als «Jagd nach politischen Feind:innen». Laut Extremismusforscher Alexander Straßner versucht die Verteidigung, Klette als Opfer politischer Verfolgung darzustellen, ähnlich wie in früheren RAF-Prozessen.

Vorwürfe und Hintergründe

Klette wird vorgeworfen, zusammen mit Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub Kassenbüros und Geldtransporter überfallen und dabei über 2,7 Millionen Euro erbeutet zu haben. Ihre Komplizen sind weiterhin auf der Flucht. Dieses Trio wird der dritten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF) zugerechnet, die 1998 ihre Auflösung erklärte. Zudem besteht gegen Klette ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes, welcher sich auf drei RAF-Anschläge zwischen 1990 und 1993 bezieht und möglicherweise zu weiteren Anklagen führen könnte.

Klette wurde im Februar 2024 in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wo sie unter falschem Namen lebte. Bei ihrer Festnahme stellte sich heraus, dass sie mehrere Haftbefehle gegen sich hatte, und sie wurde in Untersuchungshaft genommen. Ihre Verteidigung argumentiert, dass aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen im Prozess ein fairer Verlauf nicht möglich sei, da diese den Anschein eines Terrorismusverfahrens erwecken. Klette kritisierte die Sicherheitsvorkehrungen als übertrieben und hysterisch, während die aktuelle Verhandlung im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle stattfindet.

Daniela Klette, geboren am 5. November 1958 in Karlsruhe, war in verschiedenen linksextremistischen Gruppen aktiv und gehörte dem politischen Spektrum der Roten Armee Fraktion an, wie Wikipedia informiert. Nach der Auflösung der RAF im Jahr 1998 begannen sie und andere mit einer Reihe von Raubüberfällen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Nach ihrer Festnahme wurden in ihrer Wohnung Waffen, Munition, Geld und RAF-bezogene Unterlagen entdeckt. Der Prozess gegen Klette hat am 25. März 2025 begonnen, und ein neuer Gerichtssaal wurde für die Verhandlung errichtet.