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Die Bürgerinitiative Lebensqualität in Etzel hat einen umfassenden Neustart vollzogen. In einer kürzlich abgehaltenen Mitgliederversammlung, die in der Alten Pastorei in Horsten stattfand, schrumpfte der Vorstand von acht auf nur noch drei Mitglieder. Diese Entwicklung spiegelt das geringe Interesse wider, das zuvor an den Versammlungen herrschte, doch entgegen der vorherigen Zeiten besetzten zahlreiche neue Mitglieder die Stühle und nahmen erstmals an dem Treffen teil.
Erster Vorsitzender Alex von Fintel kündigte an, dass die Bürgerinitiative die Mitfinanzierung für ein aufwendiges Rechtsgutachten übernehmen wird. Dieses Gutachten soll klären, ob das Land Niedersachsen seit den 1970er-Jahren Rücklagen für Ewigkeitskosten hätte verlangen müssen. Das Ziel ist klar: Anwohner sollen nicht für Versäumnisse der Landesbehörden aufkommen müssen. Die Bürgerinitiative muss dabei nur die Hälfte der Kosten, die sich auf etwa 10.000 Euro belaufen, selbst tragen. Die neuen Vorstandsmitglieder sind Thomas Möller-Tobiassen (Kassenführung) und Eckhard Magg (Beisitzer), was die Arbeitsfähigkeit der Initiative sichert. Zudem äußerte Mitbegründer Franz Kreutzburg seine Freude über den Fortbestand der Initiative, wie NWZonline berichtete.
Aktuelle Sicherheitsbedenken
Parallel zu den Entwicklungen innerhalb der Bürgerinitiative bestehen weiterhin besorgniserregende Themen im Zusammenhang mit dem Kavernenbau von Storag Etzel. Laut der [Bürgerinitiative Lebensqualität](https://www.bi-lebensqualitaet.de/) wird ein Sicherheitsabstand von 184 Metern zwischen Gaskavernen und Wohnhäusern als notwendig erachtet, während derzeit lediglich 90 Meter eingehalten werden. Ein misslungener Druckaufbautest an der K 102 hatte dazu geführt, dass Sole durch Mikrorisse in das Deckgebirge eindrang, was die Bodenabsenkungen in Etzel und Horsten verstärkt hat und deutschlandweit signifikante Werte erreichte.
Die Auflösung des Kavernenbeirats durch Storag Etzel wird als Zeichen für mangelndes Interesse an der Fortführung der Veranstaltung gewertet. Außerdem kritisiert die Bürgerinitiative, dass Storag Etzel nicht ausreichend auf wissenschaftliche Beiträge reagiert hat. Ein geleaktes Dokument deutet darauf hin, dass hinter verschlossenen Türen andere Sicherheitsabstände als öffentlich kommuniziert bewertet werden. Bereits vorgelegte geowissenschaftliche Stellungnahmen haben erhebliche Zweifel an der Standsicherheit der Kavernen aufgezeigt, da geologische Störungen den Salzstock Etzel durchziehen.
Die Absenkungsraten in Etzel übersteigen die Prognosen des Bundesamts für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erheblich. Zudem hat Storag Etzel einen Antrag auf Genehmigung eines neuen Rahmenbetriebsplans beim Landesbergamt gestellt, während die Bürgerinitiative eine vollständige Untersuchung der Sicherheitsabstände sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung fordert. Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der finanziellen Mittel für die Rückbaukosten der Kavernen und Berichte über die Freisetzung schädlicher Stoffe aus dem Kavernenfeld.