Wittmund

Waldschutz oder Windkraft? Streit um Knyphauser Wald eskaliert!

Die Gemeinde Friedeburg plant, spezifische Waldflächen für Windenergieprojekte zu nutzen. Dabei wurde der Knyphauser Wald als potenzielle Reservefläche empfohlen. Der Gemeinderat wird am kommenden Mittwoch eine Entscheidung über diese Planung treffen.

Der BUND Ostfriesland äußert jedoch scharfe Kritik an diesen Plänen und bezeichnet sie als rechtswidrig. Während der BUND grundsätzlich den Ausbau der Windenergie unterstützt, betrachtet er die Nutzung von Waldflächen als ungeeignet. Diese Wälder haben eine besondere Bedeutung für den Naturhaushalt und das Klima. Im Landkreis Wittmund liegt der Waldanteil bei lediglich 5,45%, während er in Deutschland im Schnitt über 29% beträgt. Vor diesem Hintergrund fordert der BUND den Schutz der wenigen noch vorhandenen Wälder.

Kritik an der Planung

In Niedersachsen existieren klare Vorgaben für die Ausweisung von Windenergieflächen. Der Landkreis Wittmund erfüllt diese Vorgaben bereits deutlich. Die Gemeinden sind jedoch an das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) gebunden, das auch die extreme Waldarmut im Landkreis erwähnt und den Schutz der Waldflächen betont. Der BUND argumentiert, dass die Ausweisung von Waldflächen für Windenergie im Knyphauser Wald unzulässig sei, was zu einem weiteren Konflikt zwischen Umweltschutzinteressen und Energieerzeugung führt.

Ein weiterer Aspekt, der derzeit öffentlich diskutiert wird, bezieht sich auf die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), die bei der Genehmigung von Windkraftanlagen Anwendung findet. Laut Angaben des Wattenrats Ostfriesland wird derzeit eine Verfassungsbeschwerde vorbereitet, die auf die Gesundheitsrisiken für Anwohner durch Schallimmissionen von Windkraftanlagen abzielt. Diese Klage könnte weitreichende Konsequenzen für Genehmigungen und den Betrieb von Windkraftanlagen haben, insbesondere in Bezug auf Mindestabstände zu Wohnhäusern und Höhenvorgaben.