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Niesky im Aufruhr: Umstrittene Asylheim-Erweiterung sorgt für Proteste!

In Niesky wird die geplante Erweiterung der Gemeinschaftsunterkunft in der Fichtestraße kontrovers diskutiert, obwohl aktuell 30 von 98 Plätzen unbesetzt sind. Bürgermeisterin Kathrin Uhlemann bezeichnet die Erweiterung als „Zerreißprobe“ für den Zusammenhalt in der Stadt. In einem offenen Brief an Landrat Stephan Meyer und den Kreistag äußert sie die Befürchtung, dass das Vertrauen in politische Entscheidungen leidet. Der Brief wurde mit dem Stadtrat abgestimmt und thematisiert Schwierigkeiten bei der Erweiterung, wie das Fehlen von Integrations- und Sprachkursen sowie geeigneten Arbeitsmöglichkeiten.

Derzeit leben in der Unterkunft 68 Männer, von denen lediglich 11 erwerbstätig sind. Laut dem Landkreis Görlitz ist eine Kapazitätserhöhung auf 210 Plätze geplant, um im Fall eines Anstiegs der Asylbewerberzahlen Notunterkünfte in Schulen oder Turnhallen zu vermeiden. Im Jahr 2024 wurden in Sachsen 10.120 Asylsuchende registriert, was im Vergleich zu 2023 (23.132) einen deutlichen Rückgang darstellt. Der Kreistag hatte ein älteres Unterbringungskonzept beschlossen, das auf veränderten Bedingungen beruht.

Geplante Erweiterung der Unterkunft

Die Flüchtlingsunterkunft in Niesky soll um bis zu 80 Plätze erweitert werden, wie bei einer Bürgerversammlung von Landrat Stephan Meyer und dem 1. Beigeordneten Thomas Gampe informiert wurde. Die Kapazität soll von 98 auf bis zu 200 Plätze in Container-Bauweise erhöht werden. An der Versammlung nahmen rund 340 Nieskyer Bürger teil, die eingerichtet wurde, um die lokal betroffenen Einwohner zu informieren. Medienvertreter waren bei der Veranstaltung nicht zugelassen.

Die Bürger äußerten ihr Unbehagen über die Informationspolitik und viele sprachen sich gegen die Erweiterung aus. Meyer beschrieb die Atmosphäre der Versammlung als „sachlich“, jedoch auch „emotional“. Sicherheitsbedenken wurden laut, da einige Bewohner der Unterkunft straffällig geworden sind. Thomas Gampe gab an, dass von 63 Bewohnern derzeit 12 straffällig geworden sind, jedoch keine Gefahr für die Umwelt darstellen.

Uhlemann betonte, dass die Bürger die Erweiterung kritisch sehen. Die Entscheidung zur Erhöhung der Kapazität wurde auf Landkreis-Ebene getroffen, wobei der Landkreis gesetzlich verpflichtet ist, für die Unterbringung der zugewiesenen Asylbewerber zu sorgen. Monatlich erhält der Landkreis etwa 50 neue Asylbewerber zur Unterbringung. In der Region Weißwasser plant der Landkreis, Geflüchtete bevorzugt in Wohnungen unterzubringen, statt ein neues Asylheim zu errichten. Zudem soll das Asylheim in Boxberg im Mai 2026 geschlossen werden.

Weitere Details zur Thematik wurden von [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/goerlitz-weisswasser-zittau/niesky-fluechtlinge-heim-asyl-unterkunft-102.html) und [Wochenkurier](https://www.wochenkurier.info/landkreis-goerlitz/artikel/trotz-freier-plaetze-soll-asylheim-erweitert-werden) bereitgestellt.