
Ein neuer Hangar am Flugplatz Merzbrück in Aachen soll umfassend zur Entwicklung von klimafreundlichen Antriebstechnologien in der Luftfahrt beitragen. Der geplante Hangar wird mit einer Länge von 150 Metern und einer Höhe von 12 Metern direkt am Rande der Rollbahn errichtet. Er wird Forschungsflugzeuge der Aachener Fachhochschule beherbergen und bietet Platz für Büros sowie Labore. Das primäre Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von Antrieben und neuartigen Produktionsverfahren, wobei Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft für elektrisch betriebene Turbinen im Fokus steht.
Die Initiatoren verfolgen mit diesem Vorhaben die ehrgeizige Vision der Klimaneutralität in der Luftfahrt. Insgesamt könnten durch den Bau des Hangars bis zu 4.000 Arbeitsplätze entstehen. Auf einer Fläche von 19 Hektar im Nordwesten des Flugplatzes Merzbrück stehen bereits signifikante Flächen für die Ansiedlung bereit, wobei etwa zwei Drittel dieser Fläche bereits belegt sind. Die Nachfrage im neu geschaffenen „Aero Park“ der Aachener Region ist hoch, da dort zahlreiche luftfahrtnahe Betriebe zwischen Aachen und Düren ansässig sind, die Komponenten für Verkehrsmaschinen sowie Ultraleichtflugzeuge entwickeln.
Geplante Expansion des Aero Parks
Der Aero Park in Aachen soll in zwei Bauabschnitten bis zum Jahr 2035 auf insgesamt 80 Hektar wachsen. Dies ist ein entscheidender Schritt im Zuge des Strukturwandels im Aachener Revier. Um das Projekt zu fördern, wird das Land den Ausbau der Start- und Landebahn am Flugplatz Merzbrück sowie die Erschließung des Gewerbegebiets unterstützen, wobei mehr als 50 Millionen Euro an Fördermitteln in Aussicht stehen.
Zusätzlich zur Entwicklung am Flugplatz Merzbrück erregte die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zuletzt auf der Luftfahrtmesse „AERO 2024“ in Friedrichshafen Aufsehen. Ihr Leichtflugzeug Taifun 17 H₂ mit Brennstoffzellen-Antrieb wurde dort ausgezeichnet und gewann den ersten Preis beim „aerokurier Innovation Award 2024“ in der Kategorie Aviation. Dies verdeutlicht, dass der Bereich Wasserstofftechnik nicht nur in Aachen, sondern auch deutschlandweit an Bedeutung gewinnt.
Die THWS hat in den vergangenen Jahren einen Brennstoffzellen-Antriebsstrang entwickelt, der seit 2021 gefördert wird und eine maximale Flugmasse von 820 kg sowie eine Reisegeschwindigkeit von 205 km/h erreicht. Zukünftige Wasserstofferzeugung soll am neuen Hangar durch Solarenergie erfolgen, was die Ökobilanz des Antriebs weiter optimieren könnte. Die THWS plant zudem weitere Bodentests, um die vorläufige Verkehrszulassung vom Luftfahrt-Bundesamt zu erhalten.
Während der AERO-Messe präsentierten über 650 Aussteller aus 35 Nationen ihre Entwicklungen in der Luftfahrt, was das wachsende Interesse und die Innovationen in der Branche unterstreicht.