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Am Freitag, dem 28. Februar 2025, bleiben im mittleren Ruhrgebiet die Busse und Bahnen aufgrund von Warnstreiks im Nahverkehr still. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Unternehmen Bogestra, Vestische und HCR zum Streik aufgerufen. Rund um den Kreis Recklinghausen, den Ennepe-Ruhr-Kreis sowie die Städte Bottrop, Bochum, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen und Herne sind von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Zusätzlich bleiben die Hallenbäder in Bochum und Herne geschlossen.
Das Timing der Streiks fällt ungünstig, da der FC Schalke 04 an diesem Tag ein Heimspiel in Gelsenkirchen mit 60.000 erwarteten Besuchern hat. Fans werden dazu aufgerufen, Fahrgemeinschaften zu bilden und frühzeitig zu erscheinen. Parallel zu den Streiks im Nahverkehr ruft Verdi auch die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Essen zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf. Besonders betroffen sind Bereiche wie die Müllabfuhr, Straßenreinigung und Sperrmüllabholung, einschließlich des Umweltservices Bochum (USB).
Hintergrund der Warnstreiks
Diese Warnstreiks sind Teil der Bemühungen der Gewerkschaften, Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst aufzubauen. Verdi und andere Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von 8% oder mindestens 350 Euro monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage. Bislang haben die Arbeitgeber in den bisherigen Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. In einer aktuellen Erhebung gab es zudem in der zweiten Tarifrunde für Beschäftigte im öffentlichen Dienst am 17. und 18. Februar ebenfalls kein Angebot, wie die ver.di berichtete.
Die Problematik, die viele Beschäftigte im öffentlichen Personennahverkehr betrifft, wird durch einen Mangel an Personal verstärkt, was zu einer erhöhten Arbeitsverdichtung und Stress führt. Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, betont, dass viele Mitarbeiter in den kommenden Jahren in Rente gehen, während neue Mitarbeiter oft nur kurz bleiben. Diese Situation führt zu hohen Krankenständen und häufigen Ausfällen von Bussen und Bahnen.
Für den Rosenmontag sind keine Warnstreiks geplant. Am Dienstag darauf sind die Beschäftigten der Sparkassen in Mülheim, Oberhausen und Essen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die dritte Verhandlungsrunde für die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ist für den 14. März in Potsdam vorgesehen.