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Elfriede Jelinek, die Nobelpreisträgerin der Literatur, thematisiert in ihrem neuen Werk die aktuellen politischen Strömungen und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Nachdem sie 2016 mit dem Schreiben von „Am Königsweg“ nach Donald Trumps erster Wahl zum Präsidenten der USA begann, veröffentlichte sie im November 2024 ihr Nachspiel „Endsieg“, zwei Wochen nach Trumps erneutem Sieg. In „Endsieg“ reflektiert Jelinek die Ohnmacht der Intellektuellen und der Kunst vor dem Hintergrund des erstarkenden Rechts-populismus in der Welt, wie WDR berichtete.
Das Theater Bonn wird eine besondere Veranstaltung anbieten, bei der beide Stücke – „Am Königsweg“ und „Endsieg“ – an einem Abend aufgeführt werden. In der Oper Bonn wird zudem die Verdi-Oper „Die Macht des Schicksals“ („La Forza del Destino“) gezeigt, die ebenfalls Themen von Zerstörung und Krieg behandelt. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni wird das Theater in Bonn-Bad Godesberg besuchen, um mit der Regisseurin Katrin Plötner zu sprechen und die Generalprobe der Verdi-Oper zu beobachten. Bei ihrem Besuch trifft sie auch den Generalintendanten Bernhard Helmich. Das gesamte Konzept der Veranstaltung wurde von Uta Angenvoort entwickelt.
Lesung und Diskussion in Bonn
Parallel zur Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar 2025 bietet das Theater Bonn eine kostenlose Lesung von Jelineks Stück „Endsieg“ an. In diesem Stück thematisiert Jelinek die Verehrung von Trumps Anhängern und deren Unterstützung trotz seiner schweren Angriffe auf Demokratie und Menschenrechte. „Endsieg“, das als Nachfolger von „Am Königsweg“ fungiert, wird am 24. Januar im Schauspielhaus Premiere haben. Die Inszenierung von „Am Königsweg“ wird Szenen aus „Endsieg“ enthalten, wobei Ensemblemitglieder wie Julia Philippi und Riccardo Ferreira das gesamte Stück lesen werden. Im Anschluss an die Lesung ist ein offenes Forum geplant, in dem die Zuschauer die Möglichkeit haben, über das Stück, die Situation in Amerika und die Auswirkungen auf Deutschland sowie den dort etablierten Rechtpopulismus zu diskutieren, wie Theater Bonn berichtete.