Borken

Neues Leben für alte Erinnerung: Epe’s Synagoge wird zum Kulturort!

Rund 30 Personen besuchten kürzlich den jüdischen Friedhof an der Vereinsstraße 72a in Gronau. Dieser Friedhof wurde zwischen 1828 und 1936 belegt. Rudolf Nacke, der zweite Vorsitzende des Förderkreises Alte Synagoge Epe, führte die Besucher und gab ihnen Einblicke in das Leben der Verstorbenen.

Nacke erläuterte außerdem die Geschichte der Synagoge an der Wilhelmstraße 5 in Epe. Das Grundstück für die Synagoge wurde 1907 von Jacob Lebenstein gestiftet und diente bis 1938 der jüdischen Gemeinde Epe als Gotteshaus. Tragischerweise wurde das Gebäude in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 in Brand gesteckt. Nach dem Brand wurde die Synagoge in ein Feuerwehrgerätehaus umgebaut.

Umnutzung der Synagoge

In den 1960er Jahren kehrte Albert Mendel aus dem Exil zurück und machte Eigentumsrechte geltend. Das Gebäude wurde anschließend unter anderem als Wohnung für die Familie Mendel, als DRK-Heim sowie als Altenbegegnungsstätte genutzt. Seit 2012 steht die Synagoge leer. 2017 wurde der Förderkreis Alte Synagoge Epe gegründet, aus einem Initiativkreis des Heimatvereins Epe, und das Gebäude erhielt den Status eines Denkmals.

Eine Fachfirma hat das Innere des Synagogengebäudes denkmalgerecht zurückgebaut, während die Forschungsarbeiten der LWL-Kulturstiftung bereits begonnen haben. Der Förderkreis plant, die alte Synagoge zu einem Begegnungsort umzugestalten, der künftig für Erinnerung, Begegnung, Lernen und Kultur genutzt werden soll. Umfangreiche Bau- und Restaurierungsarbeiten sind notwendig, da die Synagoge nach dem Brandanschlag in der Pogromnacht 1938 mehrfach umgebaut und verändert wurde.

Die jüdische Familie Lebenstein spielte eine Schlüsselrolle in der Eper jüdischen Gemeinschaft, und die Originalunterschrift von Salomon Lebenstein ist unter dem Verkaufsvertrag zu finden, nachdem er gezwungen wurde, das Gebäude an die Gemeinde Epe zu verkaufen. Die zukünftige Nutzung der alten Synagoge als Begegnungsstätte ist unter dem Untertitel „Wo Begegnung lebendig wird“ vermerkt.