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In Südtirol wächst der Unmut über den Massentourismus. Besonders im Fokus steht die Seiser Alm, ein beliebtes Ziel für Wintersportler, das regelmäßig von großen Besucherströmen betroffen ist. Die Lage eskalierte kürzlich, als unbekannte Personen in der Nacht auf den 4. Februar 2025 in den Schnee die Botschaft „too much“ hinterließen, um ihre Unzufriedenheit über die touristischen Verhältnisse auszudrücken, wie Merkur berichtete.
Die Seiser Alm, bekannt für ihre beeindruckende Berglandschaft in den Dolomiten und insgesamt 63 Pistenkilometern, zieht nicht nur Touristen, sondern auch die Aufmerksamkeit der einheimischen Bevölkerung auf sich. Viele Anwohner klagen über lange Wartezeiten an der Seilbahn, was die Lebensqualität der Betroffenen ebenfalls beeinträchtigt. Aus diesem Grund wurde eine Überholspur für Anwohner eingerichtet, um den Zugang zur Seilbahn zu erleichtern.
Immer wieder Proteste gegen Tourismus
Bereits in der Vergangenheit gab es zahlreiche Protestaktionen in der Region. So wurden beispielsweise Seilbahnstationen mit Slogans wie „Priorität“ und „Tourist go home“ beschmiert. Auch im Sommer wurde an der Rittner Seilbahn eine provisorische „Priority“-Spur aufgebracht, um auf die langen Wartezeiten für Einheimische hinzuweisen. Diese offizielle Vorrangspur für Einheimische ist mittlerweile in Kraft, wie Südtirol News berichtete.
Die Diskussion über die Auswirkungen des Massentourismus in Südtirol bleibt angespannt. Die Branche betont zwar den wirtschaftlichen Nutzen des Tourismus, doch die Einheimischen äußern immer wieder Bedenken hinsichtlich stark überfüllter Orte sowie steigender Lebenshaltungskosten und einem Verlust an Lebensqualität. In den letzten Monaten wurden in der Region Aufkleber mit der Aufschrift „Assistenza clienti dell’Alto Adige“ an touristischen Hotspots angebracht, um auf die Probleme aufmerksam zu machen.