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Im sonst so unbescholtenen Herford hat eine schockierende Geschichte die Runde gemacht. Ende August 2024 kam es in der beliebten Diskothek „Go Parc“ zu einem Vorfall, der an Grausamkeit kaum zu überbieten ist. Eine 18-jährige Frau aus dem Münsterland gerät nach einer durchzechten Nacht in eine missliche Lage: Ihr Handy als Pfand hinterlegt, wittert ein 19-jähriger Iraker seine Chance. Laut WDR hatte er dabei ein teuflisches Spiel im Sinn. Er lockte die junge Frau mit dem Angebot, sein Mobiltelefon zu nutzen, zu einem nahen Parkplatz.
Niemand konnte ahnen, dass dieser harmlos klingende Vorschlag zu einem Albtraum führen würde. Angeblich sollte die Frau aus einer Plastikflasche trinken, die ihr gereicht wurde. Was genau in der Flasche war, bleibt Spekulation – K.O.-Tropfen waren es nicht, aber im Blut fanden sich Spuren von Drogen, die sie wehrlos machten. Und wie im Drehbuch eines schlechten Films kam es zu mehr als einer Stunde des Grauens auf dem Rücksitz eines Autos, verborgen vor neugierigen Blicken durch den „Schutzwall“ weiterer Männer. Die mutmaßlichen Angreifer, zwei 19-Jährige, und ihre Komplizen gaben sich alle Mühe, um jeder Rettung zuvorzukommen.
Ein undurchdringlicher Kreis
Die Angeklagten bildeten einen regelrechten Belagerungsring um das Fahrzeug, während drinnen die schlimmsten Befürchtungen wahr wurden. Es ist kaum zu fassen und dennoch Realität, dass einige Täter die widerwärtigen Szenen auch noch mit ihren Handys festhielten. Diese Aufnahmen sind nun Teil der Beweise, die von der Staatsanwaltschaft ins Feld geführt werden. Nachdem die Hölle schließlich ein Ende fand, brachten die Iraker die Frau zum Bahnhof in Herford. Dort fiel sie Zeugen auf, die sofort die Polizei alarmierten. Die junge Frau wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht.
Die Geschehnisse jener Nacht werfen einen dunklen Schatten auf das ansonsten lebhafte Herford. Die Konsequenzen sind weitreichend: Das Opfer kämpft bis heute mit den seelischen Wunden und tritt nun neben der Hauptverhandlung auch als Zeugin auf. Die Anklage wird durch ihre Aussagen und belastende Videoaufnahmen gestützt.
Ein Lichtstrahl der Hoffnung
Das Landgericht Bielefeld hat im Rahmen dieser erschütternden Vorfälle insgesamt 22 Verhandlungstage bis Mitte Juli angesetzt. Experten und die gesamte Community hoffen auf Gerechtigkeit. In der Justiz selbst sieht man den anstehenden Prozess, wie die Neue Westfälische berichtete, als entscheidenden Schritt, um solche ungeheuerlichen Taten künftig zu verhindern. Das gesellschaftliche Echo ist laut und klar: Eine solche Gewalt darf nirgendwo und niemals toleriert werden.
Die Hintergründe und die erschreckende Dimension des Falles schockierten weit über die Stadtgrenzen von Herford hinaus. Diese Geschehnisse veranlassen viele zur Frage: Wie sicher ist ein Abend in der Disko wirklich? Und was müssen wir tun, damit so etwas nie wieder passieren kann?