Rhein-Kreis Neuss

Verkehrsstatistik 2024: Zahl der Unfälle sinkt, aber Risiken bleiben hoch!

Im Rhein-Kreis Neuss gab es bis Mitte März 2024 bereits fünf Verkehrstote, was der gleichen Zahl aus dem gesamten Jahr 2023 entspricht. Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde, hat die Notwendigkeit betont, Verkehrsunfälle zu verhindern. Im Rahmen der „Vision Zero“-Initiative hat sich die Polizei dazu verpflichtet, Verkehrsunfälle mit Getöteten und Schwerverletzten auf null zu reduzieren.

Die Verkehrsunfallstatistik 2024 zeigt einen leichten Rückgang der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle von 12.649 auf 12.354. Dabei wurden 7.447 Blechschäden gemeldet, und 4.907 Verkehrsunfälle hatten Verletzte oder erheblichen Sachschaden. Die häufigsten Unfallursachen sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, Ein-, An- oder Rückwärtsfahren sowie die Missachtung von Vorfahrtsregeln. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden sank von 1.363 auf 1.351, während insgesamt 1.624 Personen im Straßenverkehr verunglückten, was einem Rückgang von 1,6 Prozent entspricht.

Statistische Details

Die Zahl der Leichtverletzten reduzierte sich um 37 auf 1.362, während die Zahl der Getöteten bei fünf blieb. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Schwerverletzten um zehn auf 257. Verunglückte Personen waren häufig mit Pkw (36,3 Prozent), Rad/Pedelec (30,9 Prozent) oder motorisierten Zweirädern (11,5 Prozent) unterwegs. Die Gesamtzahl der verunfallten Radfahrer fiel von 544 auf 501, während die Zahl der verunglückten Pedelecfahrer von 126 auf 154 anstieg. Zudem waren 90 E-Scooter-Fahrer in Verkehrsunfälle involviert, was einen Anstieg von 68 im Jahr 2023 darstellt, und die Zahl der Leichtverletzten unter E-Scooter-Fahrern stieg von 44 auf 58.

Die Zahl der Schwerverletzten unter E-Scooter-Fahrern erhöhte sich von neun auf 13. Auch die Gesamtzahl verunglückter Kradfahrer stieg von 62 auf 79, wobei 48 leicht und 30 schwer verletzt wurden; ein Kradfahrer kam ums Leben. Von den 12.354 gemeldeten Verkehrsunfällen waren 3.474 Verkehrsunfallfluchten, was 70,8 Prozent der Unfälle mit Personen- oder schwerwiegenden Sachschäden entspricht. Die Aufklärungsquote dieser Fluchten mit Personenschaden beträgt 56 Prozent, im Vergleich zu 48,6 Prozent im Jahr 2023.

Die Polizei setzt auf Aufklärung und Präventionsprogramme für alle Altersgruppen, von Vorschulkindern bis Senioren. Im Jahr 2024 wird die Direktion Verkehr besonders das Thema illegale Straßenrennen und Tuning in den Fokus nehmen. Eine neu gegründete Einheit wird regelmäßige Kontrollen im gesamten Kreisgebiet durchführen.

Auf bundesweiter Ebene wurden im Jahr 2023 in Deutschland rund 2.519.525 Verkehrsunfälle und 2.839 Verkehrstote registriert. Über zwei Drittel der Unfälle ereigneten sich innerorts, wobei häufig Radfahrende und Fußgänger als Geschädigte betroffen waren. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) verfolgt mit der „Vision Zero“ das Ziel, die Anzahl der Verkehrstoten bis 2030 um 40 Prozent zu senken.