Bernkastel-WittlichDeutschlandFrankreich

Polen überholt China: Deutschlands neuer Exportstar im Fokus!

Polen hat Deutschland als wichtigsten Exportmarkt für deutsche Waren überholt, ein bedeutsamer Markenschiff, der seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr passiert ist. Dies wird durch aktuelle Daten untermauert, die einen Anstieg der Exporte nach Polen um 3,5 Prozent auf nahezu 94 Milliarden Euro zeigen. Damit ist Polen nun das viertwichtigste Exportziel für Deutschland, hinter den USA, Frankreich und den Niederlanden, während die deutschen Exporte insgesamt um 1 Prozent und die Exporte nach China sogar um 7,6 Prozent zurückgegangen sind. Der Rückgang der Exporte nach China wird auf eine verstärkte Fokussierung auf eigene Produkte zurückgeführt.

Der Haupttreiber des Exportwachstums nach Polen ist die Automobilindustrie. Die steigende Nachfrage auf dem polnischen Fahrzeugmarkt, insbesondere durch Dienstwagen als Gehaltsbonus, hat zur Stärkung der Handelsbeziehungen beigetragen. Zudem verzeichnen auch andere Industrien, wie sanitäre Anlagen und Messinstrumente, Zuwächse. Der Lohnanstieg von 11 Prozent in Polen hat die Kaufkraft der Bevölkerung wesentlich verbessert, wodurch sich das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf seit 2005 verdoppeln konnte.

Wachstum im Außenhandel

Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Polen für 2025 liegen bei 3,4 Prozent. Polen gewinnt zudem zunehmend an Attraktivität für die Möbelindustrie; Sonae Arauco, ein bedeutender Player, wird Ende Februar auf der Möbelmesse „Meble Polska“ in Posen ausstellen. Sonae Arauco betreibt derzeit vier Standorte in Deutschland, darunter ein Werk in Beeskow, Brandenburg, wo 300 Beschäftigte hauptsächlich Spanplatten für die Möbelindustrie herstellen, die oft für den polnischen Markt bestimmt sind.

Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die Brandenburger Exporte nach Polen um 4,9 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. In der geopolitisch angespannten Situation nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich Polen als stabiler Handelspartner für Brandenburger Unternehmen etabliert; jedes zweite Brandenburger Unternehmen pflegt Geschäftsbeziehungen zu Polen. Trotz dieser positiven Entwicklungen stellen Bürokratie und unterschiedliche Umsatzsteuerregelungen Herausforderungen im deutsch-polnischen Handel dar. Forderungen nach Erleichterungen in der Bürokratie werden laut.

Wie Merkur berichtet, wird der Außenhandel mit Polen im Jahr 2024 trotz eines allgemeinen Abwärtstrends weiterhin wachsen. Polen hat sich insbesondere für Unternehmen in Grenznähe als der wichtigste Handelspartner etabliert. Der Geschäftsführer von Sonae Arauco, Rainer Zumholte, betont die zentrale Rolle Polens als Absatzmarkt und sieht die Notwendigkeit einer engen deutsch-polnischen Kooperation.

Zusätzlich berichtete Tagesschau, dass Polen als stabiler Partner für Brandenburger Firmen gilt, die nach wie vor große Handelsinteressen in der Region verfolgen. Trotz der Herausforderungen, wie mangelnde Grenzübergänge und langsame Infrastruktur, bleibt die wirtschaftliche Beziehung zwischen Deutschland und Polen von großer Bedeutung und zeigt ein starkes Potenzial für die Zukunft.