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Prostatakrebs: DGU fordert bundesweite Früherkennung für Männer!

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hat ein bundesweites Prostatakarzinom-Früherkennungsprogramm als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung gefordert. Dies steht im Kontext der Tatsache, dass das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache ist. Im Frühstadium ist diese Erkrankung gut heilbar, doch verursacht der Tumor in der Regel keine Symptome, was eine frühzeitige Diagnose erschwert.

Maximilian Burger, Generalsekretär der DGU, unterstreicht die Bedeutung der Früherkennung, insbesondere für beschwerdefreie Männer. Derzeit umfasst die gesetzliche Früherkennungsuntersuchung lediglich eine Tastuntersuchung der Prostata sowie der regionären Lymphknoten und des äußeren Genitals. Zudem wird eine Hautbeurteilung durchgeführt. Die Bestimmung des PSA-Wertes, der für die Früherkennung von großer Bedeutung ist, wird jedoch von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Risikoadaptierte Früherkennung

Die DGU fordert eine risikoadaptierte Früherkennung, die eine PSA-Bestimmung bei Männern im Alter von 45 bis 65 Jahren vorsieht. Nach der PSA-Bestimmung soll eine individuelle Risikostratifizierung stattfinden, die von der Magnetresonanztomografie bis zur Biopsie reicht. Laut den Experten der DGU könnte dieses Vorgehen die Sterblichkeit an Prostatakrebs sowie die Zahl palliativer Behandlungen reduzieren und gleichzeitig das Risiko von Überdiagnosen und Übertherapien verringern.

Über die aktuellen Richtlinien zur Früherkennung des Prostatakarzinoms berichtete der Krebsinformationsdienst. In den S3-Leitlinien zum Prostatakarzinom, die im Jahr 2024 aktualisiert wurden, wurde auf die Herausforderungen und verschiedenen Methoden der Früherkennung hingewiesen. Diese Leitlinien wurden unter anderem von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe herausgegeben.