
Am 29. März 2025 kam es zu einem gravierenden Vorfall im ICE 885 auf der Rückfahrt von Osnabrück nach München. Fans des TSV 1860 München waren nach einer Niedelage gegen den VfL Osnabrück, die mit einem 0:1 endete, in dem Zug randaliert. Schätzungen zufolge waren zwischen 150 und 200 Fans an den Ausschreitungen beteiligt, die zu erheblichen Sachschäden führten.
Die Fans lösten während der Fahrt durch das Rauchen den Rauchmelder im Zug aus. Reisende wurden belästigt und beleidigt. Zudem wurde der Zug durch Schmierereien und Aufkleber stark verunreinigt. Bei der Ankunft in München warteten bereits etwa 60 Einsatzkräfte der Bundespolizei und des Polizeipräsidiums München auf die Randalierer. Diese wurden vorübergehend an der Weiterreise gehindert, um den Sachverhalt zu klären und die Schäden zu dokumentieren. Obwohl die Polizei den Vorfall genau unter die Lupe nahm, meldeten sich keine betroffenen Reisenden bei den Einsatzkräften. Die Höhe des Schadens muss noch ermittelt werden, und die Bundespolizei sucht nach Zeugen, die unter der Telefonnummer 089 515 550 0 Kontakt aufnehmen können.
Zusammenhang zu früheren Vorfällen
Der Zeuge fürchtete um die Sicherheit der Fahrgäste und verständigte die Polizei. Die Bundespolizei bestätigte, dass keine Beamten direkt im Zug mitfuhren; eine Streife begleitete den Zug lediglich auf der Straße. Laut Angaben der Bundespolizei hatten Reisende die Möglichkeit, den Zug zu verlassen, was jedoch nicht geschah, was auf keine akute Gefahr hindeutet. Am Münchener Hauptbahnhof konnte die Polizei schließlich erst eingreifen und nahm die Personalien von rund 70 Ultras auf. Dirk Kipper-Gobain, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, kritisierte das Vorgehen der Bundespolizei und forderte ein sofortiges Einschreiten gegen randalierende Fans. Das Eisenbahnunternehmen Arverio plant mittlerweile ein Beförderungsverbot für die Randalierer, deren Daten von der Polizei erfasst wurden. Arverio sieht sich mit derartigen Vorfällen nicht zum ersten Mal konfrontiert, auch in der Vergangenheit gab es ähnliche Probleme mit Fans, unter anderem mit Anhängern des FC Augsburg.