
Am Samstagnachmittag versammelten sich mehrere Hundert Menschen zu einer rechten Demonstration nahe dem Berliner Alexanderplatz. Die Veranstaltung wurde von dem rechten Bündnis „Gemeinsam für Deutschland“ organisiert. Die Polizei zählte rund 300 Teilnehmer, während die Organisatoren 3500 Menschen angemeldet hatten. Unter den Teilnehmern waren vor allem junge Neonazis, Anhänger der Querdenken-Szene sowie angeblich friedensbewegte Personen mittleren Alters.
Die Forderungen der Demonstranten umfassten unter anderem „Grenzkontrollen, keine Taurus-Lieferung, eine Wende in der Migrationspolitik und Meinungsfreiheit“. Des Weiteren trugen die Teilnehmer Deutschlandflaggen und skandierten Neonazi-Slogans. Besonders bemerkenswert ist, dass Julian M., ein Anführer der Neonazis, kürzlich zu über drei Jahren Haft verurteilt wurde, jedoch seine Haftstrafe noch nicht angetreten hat.
Gegendemonstrationen und Polizeieinsätze
Ein Gegenprotest war zahlenmäßig stärker, mit insgesamt rund 500 Gegendemonstranten, die an mehreren Kundgebungen in Berlin teilnahmen. Robert Farle, ein ehemaliger Bundestagsabgeordneter der AfD, sprach auf der rechten Demo und äußerte, dass die Meinungsfreiheit bedroht sei. Zudem skandierten die Neonazis auch: „Keine Waffen für die Ukraine“ und zeigten Sympathie für das russische Regime.
Die rechte Demonstration musste gegen 15 Uhr vorübergehend stoppen, da Gegendemonstranten die Strecke blockierten. Das rechte Bündnis plant bundesweite Demonstrationen in jeder Stadt eines Bundeslandes. Obwohl sich die Organisation als „parteilos“ bezeichnet, steht sie der AfD nahe. Der Ansprechpartner für die Berliner Demo war bereits bei einer rechten Demonstration im Vorjahr aktiv.
Für eine umfassendere Einsicht in die politische Landschaft der extremen Rechten in Deutschland, beleuchtet [bpb.de](https://www.bpb.de/themen/parteien/rechtspopulismus/556195/begriffe-der-aeusseren-rechten/) die Strömungen des Rechtspopulismus und deren Merkmale. Dazu zählen unter anderem Nativismus und Autoritarismus, die in unterschiedlichen Kombinationen auftreten und wesentliche Elemente des Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus darstellen.