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Paul Bergweiler ist seit 2014 Wolfsbeauftragter im Westerwald und erster Ansprechpartner bei Wolfssichtungen im westlichen Teil des Kreises Altenkirchen sowie im nördlichen Teil des Kreises Neuwied. Er vergleicht sein Ehrenamt mit dem Job eines Spurensicherers der Polizei. Bei Sichtungen oder Fraßspuren ist Bergweiler gefordert: Er fährt zum Ort des Geschehens, dokumentiert mit Fotos, misst Bisse und Löcher im Fell und nimmt Proben, die ins Senckenberg-Institut in Gelnhausen geschickt werden. Dort wird das genetische Material untersucht und mit einer Datenbank abgeglichen.
In den vergangenen Jahren erhielt Bergweiler zwischen 100 und 150 Hinweise, wobei 80% der Anrufer Jäger waren. Auch wenn er oft bereits vorab abschätzen kann, ob es sich um einen Wolf handelt, geht er jedem Hinweis nach. Ein erfolgreicher Nachweis gelang einem Jäger, der einen Wolf filmte. Bergweiler ist mehrere hundert Stunden im Jahr als Großkarnivorenbeauftragter unterwegs und erhält eine Aufwandsentschädigung. Für den Nachweis und das Monitoring von Wölfen und Luchsen in Rheinland-Pfalz ist die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz (FAWF) verantwortlich.
Monitoring von Großkarnivoren in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz werden seit 2012 Hinweise auf Luchse und seit 2014 auf Wölfe systematisch erfasst. Das Monitoring wird von der FAWF geleitet, die auch für die landesweite Erfassung und Auswertung der Hinweise verantwortlich zeichnet. Die Erfassung von Hinweisen auf den Eurasischen Luchs begann bereits 1999 im Pfälzerwald und Umgebung, während die landesweite Erfassung von Wölfen 2014 in das Monitoring integriert wurde.
In Rheinland-Pfalz wurde das Gebiet in Kompartimente unterteilt, die von ehrenamtlichen Großkarnivorenbeauftragten betreut werden. Diese Beauftragten werden von der FAWF ausgebildet und unterstützen die Behörde beim Sammeln und Überprüfen von Meldungen. Sie sind die Ansprechpartner für die Bevölkerung und helfen dabei, wichtige Erkenntnisse über das Vorkommen und die Verbreitung dieser bedrohten Tierarten zu gewinnen. Die FAWF bewertet die eingegangenen Hinweise nach wissenschaftlichen Kriterien und veröffentlicht regelmäßig die Ergebnisse, wobei die Objektivität und Glaubwürdigkeit der Informationen von hoher Bedeutung ist. Die Großkarnivorenhotline für Hinweise lautet: 06131-911199.