
Im Landkreis Mainz-Bingen wird ein neues System vorgestellt, das Bürger für ihr klimafreundliches Verhalten belohnt. Wie Schwäbische.de berichtet, vergeben die Behörden Öko-Punkte an die Einwohner, was die Motivation zur Umsetzung umweltbewusster Maßnahmen steigern soll.
Der offizielle Fragenkatalog umfasst insgesamt 84 verschiedene Bereiche, in denen Bürger Punkte sammeln können. Die Punktevergabe erfolgt in mehreren Kategorien, darunter:
- Regenwassernutzung: maximal 20 Punkte (10 Punkte für die Toilettenspülung, 10 Punkte für die Nutzung in der Waschmaschine).
- Konsum: maximal 18 Punkte (2 Punkte für saisonale Lebensmittel, 8 Punkte für Bio-Lebensmittel, 4 Punkte für den Fleischkonsum, 3-6 Punkte für Engagement in Vereinen).
- Mobilität: maximal 22 Punkte (3 Punkte für Hybridfahrzeuge, 4 Punkte für Elektrofahrzeuge, 5 Punkte für den Verzicht auf ein Auto, 5 Punkte für regelmäßige Bahnfahrten, 5 Punkte für Fahrradnutzung).
- Haushaltsgeräte: maximal 18 Punkte (1 Punkt für jede schaltbare Steckdosenleiste, 6 Punkte für das Wäschetrocknen ohne Trockner).
Zusätzlich gibt es Punkte für weitere umweltfreundliche Handlungen wie den Kauf fair gehandelter Kleidung oder den Verzicht auf Einwegflaschen. Ab 150 gesammelten Punkten werden die Teilnehmer als „klima- und umweltfreundlicher Haushalt“ ausgezeichnet. Eine Prüferin oder ein Prüfer muss die Punktevergabe zuvor kontrollieren und bestätigen.
Auszeichnung und Bedenken
Als Anerkennung für die Bemühungen wird eine „Grüne Hausnummer“ vergeben, die an der Haustür angebracht werden kann. Im vergangenen Jahr wurden bereits 17 dieser Auszeichnungen verteilt. Bewerbungen für die aktuelle Runde sind bis zum 31. Mai 2025 möglich.
Die CDU-Politikerin Kristina Schröder äußerte jedoch Bedenken zu dem System und stellte Vergleiche mit dem chinesischen Sozialkreditsystem an. Landrätin Dorothea Schäfer lobte hingegen das Engagement der Teilnehmer und betonte die positiven Aspekte des Projektes.
Ebenfalls im Landkreis Mainz-Bingen wurde der Umwelt- und Klimaschutzpreis 2018 verliehen, wie mainz-bingen.de ausführte. Das Projekt „Wackernheim auf dem Weg zum Energie-Autonomen Dorf“ von der Bürgerenergiegenossenschaft Rabenkopf wurde hierbei als Erstplatzierter ausgezeichnet. Dieser Preis wird alle zwei Jahre vergeben und soll das Umwelt- und Klimabewusstsein der Bürger stärken.