
Im Wildpark Mainz-Gonsenheim wurden vier Wildschweine von einem Jäger erschossen. Dieser drastische Schritt erfolgte aufgrund der akuten Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die seit Mitte Dezember in der Umgebung, insbesondere in den Gebieten Oppenheim, Mariannenaue und am Rheinufer bei Ingelheim, nachgewiesen wurde. Die Entscheidung zur Tötung der Tiere wurde auf dringende Empfehlung des Veterinäramtes des Landkreises Mainz-Bingen getroffen.
Die drastischen Maßnahmen wurden ergriffen, da es die Möglichkeit gab, dass die Wildschweine durch unbedachte Fütterung von Besuchern infiziert werden könnten und in Folge qualvoll verenden. Eine ausreichende Abtrennung des Areals, um diese Fütterung zu verhindern, war nicht gegeben. Im Falle eines Ausbruchs der Tierseuche hätte dies erhebliche Folgen für die Bevölkerung nach sich gezogen, einschließlich der Einrichtung von Schutz- und Überwachungszonen mit einem Radius von drei bis zehn Kilometern. Darunter wären auch Betretungsverbote im Gonsenheimer Wald und zusätzliche Einschränkungen für die örtlichen schweinehaltenden Betriebe in der Region gefallen.
Reaktionen und Maßnahmen
Die Relevanz der Thematik zeigt sich auch in den strengen Vorschriften, die im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest stehen. Laut Informationen der Website des Landkreises Mainz-Bingen dürfen keine Schweine in das betroffene Gebiet gebracht oder von dort herausgebracht werden. Lokal sind etwa 300 bis 400 Hausschweine registriert, deren Bestände durch die Amtstierärzte des Veterinäramtes überwacht werden. Um die Wildschweinpopulation zu kontrollieren, wird das jagdliche Vorgehen in bestimmten Gebieten differenziert. In der Restriktionszone gilt eine Anleinpflicht für Hunde, und Ruhe in diesen Gebieten ist zwingend erforderlich, um eine mögliche Verbreitung des Virus zu vermeiden.
Die Jagd ist in Bereichen der Sperrzone II weiterhin erlaubt, jedoch nur für Schwarzwild, sofern in den letzten fünf Jahren weniger als zwei Stück pro 100 Hektar erlegt wurden. Innerhalb des Kerngebiets bleibt das Jagdverbot bestehen. Die intensivierte Suche nach infizierten Wildschweinen erfolgt unter anderem durch den Einsatz von Drohnen und Wärmebildkameras. Zudem wurde die Kreisjägerschaft um Unterstützung bei der Suche gebeten, was die Ernsthaftigkeit der Lage verdeutlicht.
Diese Maßnahmen verdeutlichen die Bemühungen der Behörden, die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen und die Gesundheit der Hausschweinebestände in der Region zu schützen, wie auch die Website von Mainz-Bingen erläutert.