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Rettung des Apollofalters: Alarmstufe Rot im Moseltal!

Die Situation des bedrohten Apollofalters in Rheinland-Pfalz ist alarmierend. Wie Blick aktuell berichtet, unterstützt das Land Rheinland-Pfalz Rettungsmaßnahmen über die Aktion Grün mit einem neuen Förderprojekt. Das Umweltministerium hebt die Bedeutung des Apollofalters als naturschutzfachliches Aushängeschild des Moseltals hervor.

Eine Analyse der letzten Flugsaison zeigt, dass im Landkreis Cochem-Zell nur Einzeltiere an drei Fundorten nachgewiesen wurden, während es im Vorjahr noch sieben Fundorte gab. Im Landkreis Mayen-Koblenz blieben die Individuenzahlen in zweistelligem Bereich gleich, was dem Vorjahresniveau entspricht.

Ursachen für den Rückgang

Die wahrscheinlichen Ursachen für das drohende Aussterben des Apollofalters sind vielfältig. Dazu zählen die fortgeschrittene Verbuschung von Felsbiotopen und Weinbergsbrachen, der Eintrag von Pestiziden sowie der Klimawandel und längere Dürreperioden. Dennoch gibt es auch positive Nachrichten: Erstmals wurde ein Apollofalter-Ei im Nothbachtal nachgewiesen, einem kühleren und feuchteren Seitental. Außerdem wurden zwischen Kobern-Gondorf und Winningen an den im Jahr 2022 angelegten Apollo-Tankstellen mehrere Tiere beim Nektarsaugen beobachtet.

Die Apollo-Tankstellen sind gezielte Anpflanzungen von Skabiosen-Flockenblumen, die als Haupt-Nektarquelle für den Apollofalter dienen. Das Züchten und großflächige Auspflanzen dieser Nektarpflanze ist eine zentrale Maßnahme zum Erhalt des Schmetterlings.

Der Mosel-Apollofalter, der ausschließlich im unteren Moseltal vorkommt, wird ebenfalls durch BUND Rheinland-Pfalz als stark bedroht eingestuft. Diese Schmetterlingsart zeichnet sich durch eine Flügelspannweite von 65 bis 75 Millimetern aus und gehört zu den größten Tagfaltern in Deutschland. Die Flügel sind weiß beschuppt, und die Hinterflügel weisen zwei rote Augenflecken auf.

Die Naturschutzreferentin des BUND, Charlotte Reutter, warnt vor der akuten Bedrohung des Apollofalters durch den Einsatz von Pestiziden im Weinanbau. In den Steillagen nahe den Lebensräumen des Schmetterlings werden von Mitte Mai bis Ende Juli alle zehn Tage Pestizidcocktails aus Hubschraubern versprüht, ein Vorgehen, das durch Ausnahmegenehmigungen ermöglicht wird. Reutter fordert ein Ende des übermäßigen Pestizideinsatzes, um den Verlust an Artenvielfalt zu stoppen.