
In den Orten Bornich und Weisel im Rhein-Lahn-Kreis sind die Bürger seit dem Montagabend ohne Internet, Fernsehen und Festnetz-Telefon. Wie SWR Aktuell berichtet, sind über 1.000 Menschen vom Netz abgeschnitten, was insbesondere ortsansässige Unternehmen und ältere Einwohner ohne Handy betrifft. Diese sind in der Lage, keinen Notruf absetzen zu können.
Der Ortsbürgermeister von Bornich, Elias Oliver Metz (SPD), schätzt, dass mindestens die Hälfte der Haushalte betroffen ist, während der Ortschef von Weisel, Hubert Erdkamp (parteilos), von zwei Dritteln aller Einwohner spricht. Die Ursache für den Netzausfall liegt laut Metz darin, dass die Deutsche Glasfaser ihre Stromrechnung nicht bezahlt hat, was dazu führte, dass der Glasfaserhauptverteiler nicht mehr mit Strom versorgt wurde. Das Unternehmen erklärte, ein Fehler bei der internen Datenverarbeitung habe zur Nichtzahlung der Rechnung des Stromanbieters geführt. Die Deutsche Glasfaser kündigte an, dass die Störung bald behoben sein solle, ein konkreter Zeitpunkt sei jedoch unklar.
Komplexe Problematik und unzureichende Kommunikation
Wie Ben Kurier berichtet, trat der komplette Netzausfall am Montag um 21:10 Uhr ein. Zunächst informierte die Deutsche Glasfaser per E-Mail über mögliche Beeinträchtigungen und dass die Ursache ermittelt werde. Später wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass an einer Lösung gearbeitet werde, die Wiederherstellung jedoch „komplex“ sei. Obwohl am Dienstag angekündigt wurde, dass das Netz am selben Tag wieder funktionieren solle, trat dies nicht ein.
Am Donnerstag stellte Bürgermeister Metz klar, dass es Probleme mit der Stromversorgung gebe. Die Recherchen ergaben, dass die Deutsche Glasfaser ihre Stromrechnung nicht bezahlt hatte, was zur Unterbrechung der Versorgung führte. Das Unternehmen bestätigte, dass es Komplikationen in der Rechnungsstellung gegeben hatte, die mittlerweile geklärt seien. Zudem bot es betroffenen Kunden an, sich für einen Ausgleich an den Kundenservice zu wenden.
Die Informationsweitergabe per E-Mail wurde von den Bürgern als problematisch empfunden, da viele kein mobiles Internet hatten. Metz äußerte zudem scharfe Kritik an der Kommunikationsfähigkeit des Unternehmens, während der Netzausfall sowohl ein wirtschaftliches als auch ein Sicherheitsproblem für Bürger ohne Smartphone darstellt.