
Am Samstag, den 1. April 2025, findet um 19 Uhr ein besonderes Konzert des Münchener Domorganisten Ruben Sturm in der Pfarrkirche St. Jakobus in Schifferstadt statt. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, es wird jedoch um Spenden für die Orgel gebeten. Ruben Sturm, der gebürtig aus Speyer stammt und in Schifferstadt aufgewachsen ist, wird Orgelimprovisationen zu Themen der Fasten- und Passionszeit darbieten.
Sturm, der zuvor als Organist in der Schifferstadter Pfarrkirche St. Jakobus tätig war, wird die Vleugelsorgel spielen, die er vor 25 Jahren mitgeplant hat. Bei seinen Improvisationen wird er verschiedene Stilrichtungen, darunter Barock, Romantik und Neoklassik, einbeziehen. Zu den Melodien, die als Grundlage für seine Improvisationen dienen, gehören bekannte Lieder aus dem Gotteslob, wie „Du Sonne der Gerechtigkeit“ und „O Mensch, bewein‘ dein‘ Sünde groß“. Des Weiteren wird es Reminiszenzen an die Komponisten Erhard Quack und Josef Stein geben.
Die Vleugelsorgel in St. Jakobus
Die Vleugelsorgel hat eine interessante Vorgeschichte. Im Jahr 1993 erstellte der Orgelsachverständige Manfred Degen ein Gutachten zur alten Orgel von Paul Sattel aus dem Jahr 1952. In diesem Gutachten stellte Degen gravierende Mängel im Bezug auf Standort, Windladen, Spieltraktur und Pfeifenmaterial fest. Er empfahl, die Orgel innerhalb von 5 bis 10 Jahren zu renovieren, was jedoch mit Kosten von etwa 100.000 DM verbunden gewesen wäre. Degen bezeichnete den Aufwand als „nicht verhältnismäßig“, da die Renovierung die klanglichen und technischen Mängel nicht vollständig beheben konnte.
Aufgrund dieses Gutachtens und der Initiative von Diözesankirchenmusikdirektor Dietmar Mettlach beschloss die Kirchengemeinde letztendlich, eine neue Orgel zu bauen. Nach einem Auswahlverfahren fiel die Entscheidung zugunsten der Orgelmanufactur Vleugels aus Hardheim. Die Konzeptionierung der neuen Orgel wurde in Zusammenarbeit mit dem damaligen Organisten Huber Mayer und dem 19-jährigen Ruben Sturm, dem heutigen Domorganisten am Münchner Dom, eingehend diskutiert. Im Jahr 1999 wurde die alte Orgel demontiert und die alte Empore abgerissen, gefolgt vom Neubau einer tieferen Empore und dem Einbau der Vleugels-Orgel zwischen dem 14. August und 24. September 1999.
Seither wird die Vleugels-Orgel regelmäßig für Gottesdienste und Konzerte genutzt und hat Anerkennung von namhaften Organisten wie Felix Hell, John G. Scott und Ruben Sturm als musikalisches Kunstwerk erhalten.