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Globale Perspektiven: Neue Wege für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit!

Pirmin Spiegel hat im Januar 2025 seine neue Position als Referent für Globales Lernen und Nachhaltigkeit in der Stabsstelle Innovation und Transformation des Bistums Speyer aufgenommen. Zuvor war er 15 Jahre in Brasilien in der Gemeinde- und Bildungsarbeit tätig und über 12 Jahre Hauptgeschäftsführer von Misereor. Spiegel, der aus Großfischlingen in der Pfalz stammt, sieht seine Rückkehr als Rückkehr zu den Wurzeln.

In seiner neuen Rolle betont Spiegel die Notwendigkeit, globale und lokale Perspektiven miteinander zu verbinden und möchte Geschichten aus dem globalen Süden und Afrika in die Diskussion einbringen. Ein zentrales Anliegen sei es, neue Wege zu finden, um den kirchlichen Auftrag zu bezeugen und zur Menschlichkeit, Gerechtigkeit und zum Klimawandel beizutragen. Spiegel kritisiert die Haltung von „America first“ und „Europe first“ und plädiert für eine globale Perspektive. Zudem ist er der Ansicht, dass sich die Kirche nicht aus politischen Fragen heraushalten sollte, da dies als politisch angesehen werden kann.

Nachhaltigkeit und globale Verantwortung

Unter dem Bereich „Globales Lernen“ versteht Spiegel Empowerment und Ownership, um insbesondere Jugendliche zu befähigen, zum Gemeinwohl beizutragen. Er möchte, dass die Kirche Teil einer lernenden Gemeinschaft ist, die gemeinsam an Zukunftsfragen arbeitet. Zudem sieht er den Klimawandel als ein Thema, das mit sozialen und wirtschaftlichen Fragen verknüpft ist. Spiegel verweist auf die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus, die die Verbundenheit aller Themen betont. In Zukunft plant er, die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, sozialen Bedürfnissen und wirtschaftlichen Aspekten zu thematisieren und Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.

Für Spiegel ist auch die abnehmende Bedeutung der Kirche in Deutschland ein wichtiges Thema. Laut einer Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung haben lediglich etwa 13 % der Menschen in Deutschland eine Affinität zu einer der großen Kirchen, wobei dieser Anteil unter den unter 25-Jährigen noch geringer ausfällt. Spiegel erkennt die Herausforderungen durch Individualisierungs- und Säkularisierungsprozesse und strebt an, nachhaltige Lebensweisen zu fördern sowie die Auswirkungen von Landwirtschaft und Handelsabkommen auf globaler Ebene zu reflektieren.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) muss global gedacht werden, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, wie auf der Webseite von RPI Loccum berichtet wird. Die von der UN-Generalversammlung 2015 verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zeigen, dass der Klimawandel globale Zusammenarbeit erfordert. Empirische Studien belegen, dass Bildungsangebote das Verständnis von Globalität prägen, und BNE soll die Mündigkeit der Lernenden fördern, damit sie eigene Urteile bilden können.