
In einem tragischen Vorfall ist ein 14-Jähriger in Rheinland-Pfalz durch einen Stromschlag ums Leben gekommen. Der Junge kletterte am Samstagabend auf einen abgestellten Güterzug im Güterbahnhof in Guntersblum und berührte dabei eine unter Hochspannung stehende Leitung. Der sofortige Stromschlag, der ihn traf, war tödlich. Weitere Einzelheiten zu dem Vorfall wurden von der Polizei in Oppenheim nicht bekannt gegeben. Infolge des Unfalls musste die Bahnstrecke zwischen Mainz und Worms für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Bahn und die Bundespolizei warnen eindringlich vor den Gefahren, die von den Bahnoberleitungen ausgehen.
Die warnenden Worte der Behörden sind nicht unbegründet: In den Oberleitungen fließt Strom mit einer Spannung von 15.000 Volt und 1.000 Ampere. Wie WDR berichtete, kommt es immer wieder zu ähnlichen Unfällen, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen, die auf Bahngelände spielen oder Züge besteigen. Ein Beispiel ist ein aktueller Unfall in Schwerte, bei dem eine 13-Jährige schwer verletzt wurde, als sie auf einen stehenden Zug kletterte und von Strom über einen Lichtbogen getroffen wurde. Im vergangenen Jahr starb ein weiterer 13-Jähriger nach einem ähnlichen Vorfall im Güterbahnhof Schwerte.
Risiken durch Hochspannungsleitungen
Die Gefahren durch Oberleitungen sind gravierend: Lebensgefahr besteht bereits in einem Abstand von weniger als 1,50 Metern, und bei hoher Luftfeuchtigkeit kann auch ein größerer Abstand riskant sein. Die Oberleitungen transportieren Strom, der etwa 65 Mal stärker ist als der Strom aus einer normalen Steckdose und Temperaturen von über 1.000 Grad erzeugen kann, wenn er durch den menschlichen Körper fließt. Lichtbögen, die unsichtbar sind und nicht gehört oder gerochen werden können, stellen eine zusätzliche Gefahr dar. Die Bundespolizei mahnt daher, sich von Oberleitungen fernzuhalten und nicht zu versuchen, diese mit einem Stock zu berühren oder Flüssigkeiten darauf zu kippen.