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In Trier beginnen am 10. Februar 2024 die Bauarbeiten zur Errichtung von Pollerlinien rund um den Hauptmarkt. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit in der Fußgängerzone zu erhöhen. Die betroffenen Standorte sind die Simeonstraße, Fleischstraße, Grabenstraße und Dietrichstraße. Der Abschluss der Arbeiten ist bis September 2024 geplant, wobei auf Großveranstaltungen wie dem Altstadtfest Rücksicht genommen wird. Besonders die Simeonstraße ist ein stark frequentierter Bereich, der jährlich knapp 10 Millionen Passanten zählt.
Der Baudezernent Dr. Thilo Becker betont, dass ein vollständiger Schutz nicht möglich sei und ein Restrisiko verbleibe. Die Bauarbeiten beginnen zunächst in der Fleischstraße, die ab dem 10. Februar für mehrere Wochen zur Sackgasse wird. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen dort nicht einfahren; kleinere Fahrzeuge können über die Stresemannstraße ein- und ausfahren. Zudem wird eine Wendemöglichkeit in der Nähe des ehemaligen Kaufhofs eingerichtet. Fußgänger und Rollstuhlfahrer können die Fleischstraße weiterhin passieren. Die Bauarbeiten in der Fleischstraße sollen in zwei Abschnitten durchgeführt werden, mit einem voraussichtlichen Abschluss Ende April 2024.
Bauablauf und Sicherheitskonzept
Die Arbeiten in der Simeonstraße werden im März 2024 wiederaufgenommen, mit geplanter Fertigstellung bis Ende April. Der Bau der Pollerlinie in der Grabenstraße beginnt im Mai 2024, rechtzeitig vor dem Altstadtfest. Der letzte Bauabschnitt in der Dietrichstraße ist für Juli 2024 vorgesehen. Für die Installation der Poller müssen die Straßen bis zu 3,5 Meter tief aufgegraben werden. Veranstaltungen auf dem Hauptmarkt bleiben weitgehend unberührt, da der Bauablauf mit dem Veranstaltungskalender abgestimmt ist, wie lokalo.de berichtete.
Das Sicherheitskonzept für die Trierer Fußgängerzone wird durch die Einführung eines „Urbanen Sicherheitskonzepts“ ergänzt, das 2020 nach einer tragischen Amokfahrt erarbeitet wurde, bei der sechs Menschen starben. Um den Verkehr zu reduzieren und die Zufahrt besser zu kontrollieren, beginnt der Testbetrieb der ersten Poller am Domfreihof am 4. März 2024. Das Konzept umfasst feste und versenkbare Poller sowie Blockaden, um unberechtigte Fahrzeugzufahrten zu verhindern. Hochsicherheitspoller sollen verhindern, dass Fahrzeuge mit hohen Geschwindigkeiten die Absperrung durchbrechen.
Ausnahmegenehmigungen für die Nutzung der versenkbaren Poller sind für Stellplatzinhaber und Personen mit zwingendem Bedarf erforderlich. Diese Genehmigungen können ab dem 29. Januar 2024 online beantragt werden. Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und Müllabfuhr haben jederzeit Zugang zur Fußgängerzone. Die Poller können im Notfall automatisch hoch- oder runtergefahren werden. Die Lieferzeiten in der Fußgängerzone sind zudem auf 6 bis 11 Uhr beschränkt; Abendlieferungen sind nicht mehr möglich, wie trier.de berichtete.
Insgesamt sieht das Konzept eine Erweiterung der Fußgängerzone vor, um den Verkehr um das Gymnasium zu reduzieren. Feste und versenkbare Poller werden in einem äußeren und inneren Ring installiert, um Flexibilität für Handel und Anwohner zu schaffen. Die Polleröffnung erfolgt durch Vignette oder Handy-Anruf; bei falscher Einfahrt vor 11 Uhr drohen Gebühren.