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Russlands geheime Schattenflotte: Öl aus dem Dunkeln vor Rügen!

Der Tanker „Eventin“ wurde zur Insel Rügen geschleppt, nachdem er auf dem Weg von Russland nach Ägypten war. An Bord des Schiffs befindet sich eine große Menge Öl, was zu einer Überprüfung durch den deutschen Zoll führt. Dieser untersucht derzeit das Schiff und die Ladung, um festzustellen, ob der Tanker wieder see-tüchtig ist.

Greenpeace hat das Schiff als Teil der sogenannten russischen Schatten-Flotte identifiziert. Diese Flotte besteht aus Schiffen, die im Verborgenen Öl für Russland transportieren, um internationalen Sanktionen zu entgehen, die seit dem Angriff auf die Ukraine 2022 verhängt wurden. Die Edikt sieht Sanktionen vor, die auch den Öl-Transport betreffen, was Russland dazu zwingt, alternative Wege für den Export von Öl zu finden.

Die Schatten-Flotte und ihre Risiken

Wie Tagesschau berichtete, hat Russland eine „Schattenflotte“ etabliert, um die internationalen Maßnahmen zu umgehen. Diese Flotte besteht hauptsächlich aus älteren, schlecht gewarteten Tankern, die mit unklaren Eigentumsverhältnissen und geringer Versicherung ausgestattet sind. Während westliche Unternehmen von Sanktionen betroffen sind, haben russische Ölfirmen über Strohmänner und Offshore-Firmen veraltete Tanker erworben und nutzen diese für den Transport von Öl. Schätzungen zufolge umfasst die „Schattenflotte“ mehr als 400 bis 460 Tanker, was etwa 10-15% der weltweiten Tankerkapazitäten entspricht.

Im Juni 2024 transportierte diese Flotte täglich 4,1 Millionen Barrel Öl, was 70% der maritimen Ölausfuhren Russlands ausmachte. Der Großteil des transportierten Öls wird nach China und Indien geliefert. Die Gesamteinnahmen aus dem Ölgeschäft für Russland wurden für das Jahr 2024 auf 193 Milliarden Dollar geschätzt.

Die EU hat begonnen, gezielt Öltanker zu sanktionieren, die der „Schattenflotte“ zugeordnet werden. Bisher mussten knapp 80 Schiffe von der EU, mehr als 50 von Großbritannien und 183 von den USA die Sanktionen in Kauf nehmen. Experten weisen darauf hin, dass die Identifizierung der tatsächlichen Schiffsbesitzer aufgrund häufig wechselnder Beauftragungen durch Russland schwierig ist und warnen vor hohen Umwelt- und Sicherheitsrisiken durch die teils über 18 Jahre alten Tanker.

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Zwischenfälle mit „Schattentankern“, darunter auch mit dem Tanker „Eventin“. Dieser Vorfall wirft ein Licht auf die mögliche militärische Nutzung dieser Flotte, insbesondere nach einem Vorfall mit dem Tanker „Eagle S“, der vermutlich eine Unterseekabelverbindung zwischen Finnland und Estland beschädigte.