Sachsen-Anhalt

Neue Hinweise im Vermisstenfall Inga Gehricke: Vater fordert Aufklärung!

Am 6. Mai 2025 besuchte Jens-Uwe Gehricke, der Vater der vermissten Inga Gehricke, den Wilhelmshof, wo seine Tochter zuletzt gesehen wurde. Er legte zusammen mit einem Sohn Blumen und ein Bild seiner Tochter auf dem Gelände nieder. In einem Spaziergang mit Bekannten wies er auf Veränderungen am Ort hin, wo Inga während eines Grillfestes im Alter von fünf Jahren am 2. Mai 2015 verschwand.

Gehricke betonte die Dringlichkeit, warum die Suche nach seiner Tochter seiner Meinung nach sofort auf dem Diakoniegelände hätte beginnen müssen. Er wies auf den Sportplatz und die Grillecke hin, wo an dem besagten Abend essen werden sollte. Der Vater äußerte Verdacht, dass der Täter aus dem damaligen Umfeld stammt, und erinnerte daran, dass zu diesem Zeitpunkt rund hundert Menschen in Wilhelmshof anwesend waren.

Ermittlungen und neue Theorien

Inga Gehricke, die am besagten Tag verschwunden war, kehrte nicht vom Spielen im Wald zurück, was eine großangelegte Suchaktion zur Folge hatte. Die Ermittler setzten unter anderem Fernsehsendungen und sensible Suchhunde ein. Trotz dieser Anstrengungen bleibt Inga bis heute vermisst, wie RTL berichtet. Professor Dirk Labudde von der Hochschule Mittweida ist mit der Untersuchung des Falls betraut und hat rund 40.000 Seiten an Ermittlungsakten ausgewertet.

Labudde hält eine Entführung für wahrscheinlicher als einen Unfall, da es keine auswertbaren Spuren für ein selbstverschuldetes Verschwinden gibt. Er vermutet, dass Inga möglicherweise von einer Vertrauensperson getäuscht oder gewaltsam entführt wurde. Eine mögliche Tathandlung könnte auch außerhalb des Wilhelmshofs stattgefunden haben, wobei der Täter ortskundig gewesen sein und Inga unbemerkt mitgenommen haben könnte.

Der Professor weist auf mögliche Ermittlungsfehler hin, wie ungenaue Zeugenbefragungen und eine unzureichende Verfolgung von Spuren. Er empfiehlt den Einsatz modernster forensischer Methoden, neue Zeugenaufrufe sowie eine internationale Vernetzung, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Eine 3D-Rekonstruktion des Ereignisortes könnte ebenfalls zur Verbesserung der Ermittlungen beitragen.