Chemnitz

Chemnitz als Kulturhauptstadt: Theater boomt trotz Sanierungsstress!

Chemnitz wird 2025 Kulturhauptstadt Europas und verzeichnet bereits jetzt einen Anstieg an Interesse für sein Fünf-Sparten-Theater. Laut einem Bericht von Blick sind die Nachfragen und Ticketbestellungen gestiegen. Generalintendant Christoph Dittrich erwartet, dass dieser positive Trend erst am Anfang steht. Die konkreten Zahlen zur Auslastung des Theaters werden jedoch erst in einigen Monaten vorliegen.

Besuchergruppen aus anderen deutschen Städten sowie dem Ausland strömen bereits in die Stadt. Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres stehen spannende Produktionen auf dem Spielplan, darunter die Opern-Uraufführung „Rummelplatz“ im September, die auf dem Roman von Werner Bräunig basiert, sowie Klassiker wie „A Christmas Carol“ von Charles Dickens und „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Ein bemerkenswertes Projekt widmet sich den Kindertransporten 1938/1939. Ferner wird im November ein Sinfoniekonzert mit dem Titel „Sonic Tales of Industry“ aufgeführt, das klassische Musik mit industriellen Klängen und moderner Elektronik vereint.

Sanierungsproblematik des Schauspielhauses

Während die allgemeine Begeisterung um das Theater steigt, wird die Stimmung im Schauspiel-Ensemble durch die ungewisse Zukunft des Schauspielhauses belastet. Generalintendant Dittrich und Schauspieldirektor Carsten Knödler äußern ihre Frustration über die andauernde Hängepartie bezüglich der Sanierung des Hauses. Laut Tag24 wurden die Kosten für die ursprünglich auf 16 Millionen Euro geschätzte Sanierung inzwischen auf 34 Millionen Euro erhöht, ohne dass die Finanzierung geklärt ist.

Die Sanierungsarbeiten liefen bisher auf Sparflamme und sollten eigentlich bis Juni 2026 abgeschlossen sein, um das Schauspielhaus für das internationale Festival „Theater der Welt“ vorzubereiten. Bis dahin finden Aufführungen in einem provisorischen Ausweichquartier statt, dem Spinnbau, der jedoch nur eingeschränkte Möglichkeiten bietet. Dittrich fordert von Stadt, Land und Bund dringende Entscheidungen zur Zukunft des Schauspielhauses, da die Unsicherheit möglichen Talenten, die nach Chemnitz kommen möchten, schadet.

Im Gegensatz dazu zeigt sich der Kulturhauptstadt-Effekt in einer erhöhten Nachfrage nach Tickets und englischsprachigen Publikationen. Für die Spielzeit 2025/26 sind bereits verschiede Aufführungen, darunter Mozarts „Don Giovanni“ und moderne Schauspielklassiker, geplant, und der Vorverkauf hat bereits begonnen.