Chemnitz

Die Linke in Chemnitz: Sozialistische Visionen und neue Mitglieder!

Am 10. Mai 2025 fand in Chemnitz der Bundesparteitag der Linken statt, bei dem ein neuer Leitantrag beschlossen wurde. Ziel dieses Antrags ist die Einbindung neu beigetretener Mitglieder sowie eine Steigerung der „Kampagnenfähigkeit“ der Partei. Ines Schwerdtner, die Vorsitzende der Linken, bezeichnete die Partei als „organisierende Klassenpartei“ und sprach von „demokratischem Sozialismus“. Die Fraktionschefin Heidi Reichinnek äußerte Kritik am bestehenden Wirtschaftssystem, das ihrer Meinung nach zu einer immer größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich führt.

Im Rahmen des Leitantrags wurde unter anderem beschlossen, dass Linke-Abgeordnete im Bundestag nach drei Wahlperioden ihr Mandat abgeben sollen. Diese Befristung soll dazu dienen, die Glaubwürdigkeit der Partei zu steigern und ein Anti-Establishment-Signal zu setzen. Ein Vorschlag zur Verkürzung dieser Frist auf zwei Wahlperioden fand jedoch keine Mehrheit. Zudem sollen Abgeordnete einen Teil ihrer Diäten an Sozialfonds der Partei spenden, und es wird eine erhöhte Transparenz bezüglich der Einnahmen und Spenden von Mandatsträgern gefordert.

Mitgliederzahl und Wahlerfolg

Heidi Reichinnek erinnerte an den Wahlerfolg der Linken bei der Bundestagswahl 2025, bei der die Partei 8,8% der Stimmen erhalten und insgesamt 64 Sitze im Bundestag gewinnen konnte. Sie äußerte sich optimistisch über die bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlen und betonte die Rolle der Linken als soziale Opposition im Bundestag. Die Mitgliederzahl der Linken hat sich auf rund 112.000 verdoppelt, was die Partei nun auf Platz fünf hinter SPD, CDU, Grünen und CSU positioniert.

Der Leitantrag mit dem Titel „Wir sind die Hoffnung“ wird nun zur Debatte gestellt. Die Linke ist seit ihrer Gründung im Jahr 2007 durch die Fusion der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) eine bedeutende politische Kraft in Deutschland. Sie ist der direkte Nachfolger der Marxistisch-Leninistischen SED, die in der ehemaligen DDR regierte und hat sich in den letzten Jahren stark verändert, insbesondere nach internen Konflikten und dem Austritt von Mitgliedern um Sahra Wagenknecht, wie Wikipedia berichtet.

Die parlamentarische Gruppe der Linken ist die zweitkleinste im Bundestag und hat eine Vielzahl interner Fraktionen, die von reformistischen bis hin zu orthodoxen Positionen reichen. Trotz dieser internen Differenzen hat die Partei eine starke Frauenvertretung in ihren Führungsgremien und setzt sich für Gleichstellung ein. Aktuell wird die Linke nicht als extremistisch eingestuft, auch wenn einige ihrer internen Fraktionen beobachtet werden. Ein jüngster Wahlerfolg und die große Unterstützung bei jungen Wählern könnte der Linken helfen, ihre Position weiter zu festigen, wie Deutschlandfunk berichtet.