Dresden

Anwohner wehren sich: Abgase und Lärm quälen die Albertstadt!

Im Umfeld des Zollhofs in der Albertstadt haben Anwohner eine Petition mit 117 Unterschriften eingereicht, die sich gegen die aktuelle Eignung des Zollhofs ausspricht. Die Petition weist auf die kritischen Verkehrsbedingungen hin, da Lkw-Fahrer von der Autobahn abfahren und durch enge Kurven fahren müssen, um am Straßenrand zu parken, ohne sanitäre Einrichtungen oder Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Die Umweltbelastungen durch Abgase und Lärm werden als unerträglich beschrieben, insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Lkw-Motoren über Nacht laufen. Zudem kommt der Ausbau der Stauffenbergallee hinzu, der die bereits bestehenden Verkehrsprobleme noch verschärft.

Anwohner fordern eine kurzfristige Verlegung des Zollhofs an einen Standort, der näher an der Autobahn liegt. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) wird eine Stellungnahme zur Petition abgeben, und der Ausschuss für Petitionen und Bürgerbeteiligung wird das Anliegen beraten. Die Stadtverwaltung ist seit vielen Jahren über die Problematik informiert und hat verschiedene Alternativen für einen neuen Zollhof geprüft. Als favorisierte Variante gilt ein Areal an der Washingtonstraße, nahe der Autobahnanschlussstelle Dresden-Neustadt. Um den neuen Zollhof einrichten zu können, muss jedoch ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Kritiker warnen vor verlagerten Problemen

Die geplante Verlagerung des Zollhofs sorgt auch für Kritik, da Befürchtungen geäußert werden, dass die bestehenden Probleme nur verlagert werden und die Lkw-Fahrer in neue Wohngebiete ausweichen könnten. Veit Böhm, verkehrspolitischer Sprecher, fordert 100 Lkw-Parkplätze am neuen Standort, um den Bebauungsplan zustimmungsfähig zu machen. Er warnt, dass der Lkw-Verkehr von der Stauffenbergallee in andere Stadtteile verschoben wird und sich somit Probleme wie das Stauen von Lkw bis in umliegende Wohngebiete neu manifestieren könnten. Die Stadtverwaltung hat zudem erklärt, dass Lkw-Fahrer den Park-&-Ride-Parkplatz in Kaditz nutzen könnten, was jedoch als unzureichend angesehen wird.

Die verkehrsplanerische Untersuchung werde der wachsenden Lkw-Nutzungsfrequenz und der Zollabfertigung nicht gerecht, vor allem angesichts der zu erwartenden Steigerungen beim Zollverkehr, die durch Faktoren wie verbesserte Abfertigungsqualitäten und Normalisierung des Handels in Richtung Osteuropa bedingt sind. Auch der Sprecher für Stadtentwicklung und Bau, Mario Schmidt, stellt die städtische Parkplatzstrategie in Frage, da der Park-&-Ride-Parkplatz nicht für Lkw-Parkplätze geopfert werden solle. Zudem wird mit Problemen durch wild parkende und haltende Lkw auf der Kötzschenbroder Straße, entlang der Washingtonstraße und in angrenzenden Wohngebieten gerechnet.