Dresden

Neuer Schwung für die Carolabrücke: Baupläne werden konkret!

Der Stadtrat von Dresden bereitet eine Grundsatzentscheidung zum Wiederaufbau der Carolabrücke vor der bevorstehenden Sommerpause vor. Dies wurde in einer Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr am Mittwochabend besprochen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Der Schwerpunkt liegt auf der Planung eines vierspurigen Ersatzneubaus, der auch Radverkehrsanlagen und Fußwege beinhaltet, wie dnn.de berichtete.

Das angestrebte Ziel ist ein Baubeginn im Jahr 2027, mit einer vorgesehenen Verkehrsfreigabe bis spätestens 2030. Während die CDU-Stadtratsfraktion den umfassenden Neubau unterstützt, hat die AfD-Fraktion den Vorschlag einer Behelfsbrücke unterbreitet, um umgehend einen Ersatz für die Elbquerung zu schaffen. Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) plant, Varianten mit reduzierten Fahrspuren zu prüfen und würde die Anbindung an den Elberadweg sichern. Der Linke-Fraktionsvorsitzende André Schollbach fordert zudem detaillierte Daten zur künftigen Verkehrsbelegung pro Stunde.

Architektonische Vorgaben und weitere Schritte

Das Landesamt für Denkmalschutz hat bestimmte Vorgaben für den Wiederaufbau, welche eine flache, schlanke Baukonstruktion verlangen, die sich harmonisch in das historische Stadtbild einfügt. Sichtbare Stahlkonstruktionen sollen vermieden werden, und es wird die Forderung nach einem einzelnen Strompfeiler für die neue Brücke gestellt. Der Ausschuss plant, Anfang Juni einen Grundsatzbeschluss zu verabschieden, der am 19. und 20. Juni dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt wird. Darüber hinaus sind Bürgerinformationsveranstaltungen für den 26. und 27. Mai geplant.

Im Kontext des Neubauprojekts hat die Verwaltung dem Stadtrat zwei Optionen für den Wiederaufbau vorgeschlagen. Dazu zählt ein moderater Ersatzneubau, der eine schnellere Umsetzung verspricht, sowie ein Planfeststellungsverfahren, das mehr Gestaltungsspielräume bietet, jedoch einen erheblichen Zeitaufwand von zusätzlichen 3 bis 6 Jahren mit sich bringen könnte. Um die Realisierung zeitnah und zukunftsfähig zu gestalten, werden konkrete Aufgabenstellungen und Planungs- sowie Bauleistungen nach der Grundsatzentscheidung ausgearbeitet und europaweit ausgeschrieben, wie dresden.de erläutert.

Der Abbruch der zuvor bestehenden Carolabrücke wird derzeit durch die Hentschke Bau GmbH durchgeführt. Der Abbruch des Brückenzugs C ist bereits weit fortgeschritten, während die Arbeiten an den Brückenzügen A und B aufgrund von Drahtbrüchen momentan pausiert sind. Geplant ist die Sicherung der Brückenzüge A und B mit Hilfsstützen, wobei das Ziel ein schneller Abbau des Einhängeträgers über der Schifffahrtsrinne ist. Ein regelmäßiger Austausch zwischen der Stadt, dem Abbruchunternehmen und den entsprechenden Behörden soll die Genehmigungen beschleunigen.